Auswaschen
einzelner
Stellen
3.115
bereits
angelegten
Flächen.
Es kommt sehr häuiig vor, theils um Correcturen vor-
zunehmen, theils um sich die Arbeit des Aussparens zu er-
sparen, dass man einzelne Theile des Gemäldes aufhellen oder
gewisse Stellen ganz herausnehmen will. Solche Fälle kommen
in der Aquarellmalerei nicht nur sehr häuiig vor, sondern es
ist für den Maler auch wichtig zu wissen, welche technischen
Handgriffe in dieser Beziehung möglich sind, denn je mehr er
deren weiss, um so grössere Freiheit kann er sich während
des Malens gestatten, besonders wenn er das ängstliche Aus-
sparen von Lichtern vermeiden kann und sich dadurch zu
EfTecten verhilft, die er auf andere Weise oft schwer oder gar
nicht
erreicht.
ich
Ich glaube durch eine Reihe von
die verschiedenen Verfahren erkläre,
Beispielen,
am besten
an denen
zum Ziele
zu gelangen, und setze der Einfachheit halber voraus, immer
gleichmässig angelegte Töne vor mir zu haben, aus welchen
ich einzelne Partien aufzuhellen oder herauszunehmen Wünsche.
Ich nehme als erstes Beispiel an, dass ich eine Fläche
(Fig. 13) mit irgend einer Farbe angelegt habe und beab-
sichtige, Wolkenformen als hellere Flecken nicht eiuszusparen,
sondern auszuwaschen. Würde ich in diesem Falle gleich beim
Anlegen der Fläche Wolkenformen aussparen, so blieben die-
selben als harte weisse Flächen stehen, wie dies bei a der Fall
wäre, was ja oft in meiner Absicht liegen könnte. In diesem
Falle habe ich die Stelle a aber nur ausgespart, um den Unter-
schied des Effectes deutlich zu machen, gegenüber jenen, welche
ich zu machen beabsichtige.
Man denke sich also die ganze Fläche, mit Ausnahme
des Fleckens a, mit Farbe angelegt, und es wäre nun die Auf-
gabe, daraus einzelne Flecken wieder nach Bedarf heraus-
zunehmen. So lange diese Fläche noch nass ist, drückt