einen Streifen der Breite nach anzulegen, verfährt dabei wie
im vorigen Absatze beschrieben, nur mit dem Unterschiede,
dass man zu jedem neu angesetzten Streifen einen helleren
Ton Farbe nimmt.
Viele Maler ziehen es auch hier vor, nicht gleich auf
einmal die ganze gewünschte Stärke des Tones anzubringen,
sondern lieber die ganze Operation mit schwächeren Tönen auf
zwei- bis dreimaliges Ueberziehen der Fläche zu berechnen. Der
Vortheil liegt hier darin, dass die Fehler, welche sich während
der Arbeit einschleichen, durch das öftere Uebergehen sich von
selbst corrigiren. Sehr ist aber darauf zu achten, dass die erste
angelegte Fläche sehr gut trocken sein muss, bevor man ein
zweites Mal darübergeht. Sollte eine Stelle noch nicht ganz
trocken sein und man übergeht die ganze Fläche ein zweites
Mal, so löst sich an jener Stelle die erst gemalte Farbe auf
und nimmt von der zweiten auch wenig an, so dass auf diese
Weise Flecken der unangenehmsten Sorte entstehen.
Dieselbe Operation kann man auch in umgekehrter Weise
machen, nämlich mit ganz reinem Wasser beginnen und
allmälig jede weitere Lage mit Farbe verstärken. Letzteres
Verfahren, wo es anwendbar ist, wäre ersterer Art vorzuziehen,
denn häufig kommt es vor, dass man den erst eingesetzten
Ton zu stark nimmt und dort angekommen, wo die Farbe
schon sehr licht sein soll, man dadurch genöthigt wird, die
Farbe noch weiter herunter _zu ziehen. Ausserdem kommt es
vor, dass die Farbe nach unten abnimmt und daher die dunklen
Töne in die hellen hineingerathen. Fängt man aber umgekehrt
an, also mit reinem Wasser oder ganz lichtem Ton, so sind
diese Uebelstände unmöglich gemacht.
Für Flächen von kleineren Dimensionen gibt es auch
noch ein anderes Verfahren, welches oft gute Dienste thut, aber
etwas Uebung erfordert. Ich nehme an, es wäre ein verlaufender
Ton, etwa wie man ihn beim Anlegen einer wolkenlosen Luft
benöthigt, wo gegen den Zenith die Farbe kräftiger und
dunkler wird.