Van Dyck-Braun besteht zum grössten Theile aus
Eisenoxyd und Thonerdesilicat; es wird durch Brennen aus
helleren Ockersorten erhalten. Die Intensität der beim Brennen
angewendeten Wärme übt einen bedeutenden Einfluss auf die
Nuance. Diese dadurch entstandenen verschiedenen Nuancen
kommen auch unter verschiedenen Namen in den Handel:
Preussisch-, Englisch- und Nürnberger Roth, Römischer Ocker,
ltalian earth, Red ochre, Ocre rouge. Das echte Van Dyck-
Braun, welches der Künstler, dessen Namen es trägt, selbst
mit Vorliebe verwendete, soll von diesem aus den Torflagern
der Umgebung von Cassel bezogen worden sein. Andere Ocker-
lager finden sich in Italien, im Römischen, in Frankreich zu
St. Georges, Vitni, in England in der Umgebung von Surry,
Nottingham und Oxford, in Deutschland zu Bairisch-Amberg
und am Harze, ausserdem noch in der Steiermark.
Diese Farbe gehört zu den Dauerfarben und unterliegt
kaum der Verfälschung.
Zinnober ist mineralischen Ursprunges, kommt aber
zumeist als Product chemischer Fabriken in den Handel. Die
Farbe ist im chemischen Sinne als eine Schwefelungsstufe des
metallischen Quecksilbers aufzufassen. Die unter den Namen:
chinesischer Zinnober, Patentzinnober, Bergzinnober, Karmin-
zinnober etc. im Handel vorkommenden Präparate sind m
chemischen Standpunkte aus ein und dasselbe, und. bezmen
sich diese Namen theils auf die Nuancen, theils sind sie will-
kürlich von den Fabrikanten erfunden.
Der Zinnober zählt zu den zuverlässigen Dauerfarben.
Annäherndes Erkennen der Echtheit: Zinnober
kommt im Handel hauptsächlich nlit minderwerthigem Mennig
verfälscht vor; diesen erkennt man, wenn man die Farbe auf
Platinblech heftig glüht, wobei echter Zinnober rückstandslos
veriiüchtigen wird, dagegen ein mit Mennig versetzter einen
mehr oder weniger dunkelgelben Rückstand hinterlässt.
Sepia ist eine Farbe animalischen Ursprunges und findet
sich als Ausscheidungsproduct einer Molluske, dem Tinten-
iische, vor.