haupt ist das Pinsellecken nur eine üble Gewohnheit und nicht
nöthig, in den meisten Fällen ist es sogar besser, die im Pinsel
überfiüssige Farbe durch Aufdrücken desselben auf Löschpapier
oder einfaches Abstreifen am Rande des Papieres zu entfernen.
Chemie.
Farbe
Ich lasse in Nachstehendem einige Bemerkungen über die
chemische Zusammensetzung der häufigst gebrauchten Farben,
über deren Dauerhaftigkeit und Erkennen der Echtheit in
möglichster Kürze folgen:
B rauner Oc ker besteht aus Eisenoxydhydrat und kiesel-
saurer Thonerde.
Diese Farbe
wird
VOII
den Chemikern
ZU
den
sogenannten Dauerfarben gerechnet,
Luft und des Lichtes hinreichenden
da sie den Einflüssen
Widerstand bietet.
der
Annäherndes Erkennen der Echtheit: Wegen der
grossen Billigkeit. dieser Farbe dürfte eine Verfälschung der-
selben kaum vorkommen, will man sich aber aus irgend einem
Grunde von der Echtheit derselben überzeugen, so braucht
man nur einen Theil dieser Farbe auf einem Platinblech über
einer Spiritusflamme
Procedur die braune
der Glühhitze
Farbe in eine
auszusetzen, bei welcher
dunkel rothbraune über-
gehen wird, sobald die Farbe eine reine Eisenoxydfarbe ist.
Brown pink (Styl de grain). Diese Farbe ist vegetabili-
schen Ursprunges und kann vom chemischen Standpunkte nicht
zu den Dauerfarben gerechnet werdent obwohl man dieselbe
als Aquqirellfarbe ohne Gefahr des Verblassens anwenden kann.
Aninäherndes Erkennen der Echtheit: Am Platin-
blech geglüht, muss diese Farbe eine sehr geringe schwach
grauweiss gefärbte Asche hinterlassen.
UngebrannteTerra di Siena (auch Chinagelb, Casseler
Gelb, Goldgelb). Diese Farbe iindet sich als Mineral vor und
sollen die besten Sorten in England gewonnen werden. Sie be-
steht der Hauptsache nach aus Eisenoxydhydrat nebst Kalk
oder Dolomit, ist dem ganzen Wesen nach als eisenhältiger
Thonmergel zu betrachten und gehört zu den Dauerfarben.