das Reissbrett so umschliesst, als wäre letzteres der ausgesägte
Theil desselben. Das Papier, welches aufgespannt werden soll,
braucht dann nur gefeuchtet und über das Reissbrett gelegt zu
werden, dann wird der Rahmen aufgesetzt, so dass er die über
das Brett hinausragenden Papierränder in die Fuge aufnimmt.
Der Rahmen hält nun das Papier genügend fest, ohne ein
Klebemittel nöthig zu haben. Zwischen Rahmen und Brett muss
natürlich ein kleiner Spielraum bleiben, damit die Dicke des
Papieres das Aufsetzen des Rahmens nicht unmöglich macht.
Man hat solche Brettchen in Requisitenhandlungen bereits
vorräthig.
Eine sehr praktische Art Papier zu spannen und welche
den Vortheil hat, dass das Papier noch so nass gemacht,
keine Falten wirft, ist jene mit Eiweiss. Man netzt das Papier
so stark an, bis es ganz weich wird, und bestreicht es, am
besten mit einem Badeschwamm, auf der Rückseite mit ge-
schlagenem frischen Eiklar, und klebt mit diesem das Papier
auf das Reissbrett, indem man dasselbe mit einem Tuch fest
andrückt. Durch fortgesetztes Drücken nicht Streichen, was
das Papier aufreibt entfernt man die sich etwa darunter
bildenden Luftblasen. Klebt nun das Papier fest auf dem
Brette, so thut man gut, den Rand desselben überdies mit
gummirten Streifen Papieres noch zu überkleben. Ist nun die
Malerei vollendet, so löst man diese Streifen ab und hebt das
Aquarellpapier an einer Ecke ab, worauf es sich ohne Mühe
von dem Brett löst. Zu achten hat man natürlich, dass das
Brett vor der Procedur gereinigt wird, um etwaige Gummi-
Hecken zu beseitigen, welche sonst das Papier dauernd an das
Brett heften.
In neuerer Zeit gewinnt eine sehr praktische Art,
Aquarellpapier zu behandeln, immer mehr Eingang: Man lässt
sich das Aquarellpapier durch einen Buchbinder auf starke
Cartons aufziehen und entledigt sich dadurch ein für alle Mal
aller weiteren Manipulation.