Volltext: Die Technik der Aquarell-Malerei

Ich glaube wohl jene einfachen mechanischen Hilfsmittel 
übergehen zu können, welche man allenfalls im Atelier an- 
wendet, um eine Zeichnung zu übertragen, wie den Gebrauch 
des Pantographen, durch das Netz zu verkleinern oder zu ver- 
grössern, Dinge, welche wohl Jedermann geläufig sind, aber bei 
Studien vor der Natur, wo sich namentlich der noch nicht daran 
Gewöhnte eine Erleichterung gewähren kann, da wird ein Hilfs- 
apparat Manchem erwünscht erscheinen. 
Für Jeden, der noch nicht sehr geübt ist, nach der Natur 
Landschaften zu malen, beginnt die Schwierigkeit schon im 
Aufsuchen des Motives. Die grosse Natur, in welcher der Blick 
unstät und ungehindert umherirrt, macht es geradezu zur 
Schwierigkeit, ein Stück davon heraus zu fassen und in die 
Grenzen eines Bildes zu bringen. Dem Ungeübten wird es stets 
geschehen, dass er mit dem Papiere nicht auskommt, mit einem 
Worte er wird stets im Unklaren über die Grenzen seines 
Motives 
sein. 
Der einfache Apparat, welcher über diese Uebelstände 
hinweghilft, ist ein Stück Carton, in welchem eine Ärecht- 
eckige Oeffnung ausgeschnitten ist, das Ganze etwa vom Aus- 
sehen wie ein Passepartout zu einer Photographie für Cabinet- 
format. 
Die Anwendung dieses Apparates ist folgende: Hat man 
in der Natur ein Motiv gefunden, von welchem man glaubt, 
dass es sich als Bild zu malen eignet, so hält man den Rahmen 
circa 40 Centimeter vor das Auge und sieht durch denselben 
das Motiv an, wodurch dasselbe abgegrenzt erscheint. Man kann 
nun mit dem Rahmen so lange hin- und herrücken, eventuell 
denselben der Breite oder Höhe nach gebrauchen, bis man die 
richtige Abgrenzung des Motives gefunden hat. 
Es braucht wohl nicht erst erwähnt zu werden, dass, je 
näher man diesen Rahmen an das Auge hält, das Gesichtsfeld 
grösser wird, und je weiter entfernt, ein kleinerer Theil des 
Bildes in die Ausschnittsfläche fällt. Hat man nun die richtige 
Abgrenzung des Bildes gefunden, so braucht man sich nur die
	        
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