Malen
mit
Deckfarben
malerei).
(Gouache-
Unter Deckfarben versteht man alle undurchsichtigen
Farben, welche mit wenig Bindemittel eingerieben sind. Man
kann aber auch transparente Farben verwenden, wenn man sie
mit Deckfarben mischt.
Die Tempera-Malerei der Alten war eigentlich nichts
anderes als Deckfarben-Malerei, die ja ausser der Wachsmalerei
bis dahin die einzige Technik war, die man ausübte. Nur dem
Bedürfnisse, diese Malereien vor Witterungseinflüssen oder vor
Beschädigung durch Nasswerden zu schützen, entsprang die
Tempera-Malerei im engeren Sinne, nämlich das gefirnisste
Temperabild womit sozusagen der erste Schritt zur Ölmalerei
gethan war. Die zur Tempera-Malerei verwendeten Bindemittel
richten sich je nach dem Zwecke, in unserem Falle beim Malen
mit Deckfarben auf Papier, ist es in der Regel Gummi arabicum.
Die im Handel vorkommenden Deckfarben sind zumeist
schlecht und eigentlich zum Gebrauche für die niederste Art
der F ächermalerei fabricirt.
YVill man gute Deckfarben haben, so erzeugt man sich
dieselben am besten selbst, indem man sich die Farben fein
mit Wasser anreiben lässt und dann mit sehr wenig Gummi
arabicum mischt. Noch einfacher stellt man sie dar, indem
man gewöhnliche feste Farben in Tafeln dazu verwendet. Man
legt die Farbe in eine Schale, giesst laues Wasser darüber und
lässt dasselbe circa 24 Stunden darauf ruhig stehen, ohne die
Flüssigkeit zu rütteln. Das Wasser löst das Bindemittel der
Farbe zum grössten Theile auf und wird dann vorsichtig ab-
gezogen, die Farbe in einer Muschel oder einem Schälchen auf-
bewahrt. Dieselbe enthält gerade noch so viel Bindemittel alS