Als ein Umfassendes muss jeder Saum zunächst rhythmisch ge-
gliedert sein, aus zweierlei Gründen: Erstens, weil die Eurhythmie
die Richtung als ein wesentliches Merkmal des Bandes zum
Ausdruck bringt und zweitens, weil die stetigewWiederkehr des
NGleichartigen (im Rhythmus) die Idee idesuEinfassens, Umrahmens
die." xir-{Iireirsinnbildlicht. In ersterer iBEZiGhLUlg ist nun im Allge-
meinen von Wichtigkeit, in welcher Lage zum Beschaner die Fläche
des 'l'eppichs sich befindet. Entweder nämlich, der Teppich liegt
horizontal wie in der Fußbodenbekleidung oder der Teppich
ist vertical wie bei der Wandbekleidung.
In jenem Falle, welcher uns hier zunächst beschäftigt, hat nun
eine Bezugnahme des Ornaments nach dem Mittelpunkte einzutreten,
welche sich vornehmlich im Saume, als der Peripherie des Ganzen,
ausspricht. Der Saum hat dann außer seiner Längsrichtung, welche
in Bezug auf die Mitte belanglos ist, auch noch eine centrale Richtung
ornamental zu versinnbildli-
chen, welche naturgemäß senk-
' recht steht zu jener.
t X w' Jeder ornamentalxiollstän-
dig gegliederte Saum soll diese
iäti-n" doppelte Richtung zum Aus-
Sanm mit Längsrichtung. Rhythmus mit dl-Llck bringen. entvgedexi
doppelten Llementen.
m, einem einzigen ornamen-
talen Motiveevereint, oder aber in ihre Bestandtheile aufgelöst, in
welch letzterem Falle der Saum selbst die Längsrichtung und eine
an ihn sich anschließende, selbständige Bordure die centrale Rich-
tung auszudrücken hat. (Siehe die Illustration, Seite 75.)
Die
w
andbeläleidulmg.
Jeder verticale Raumabschluss heißt Wand.
Der erste und wichtigste Zweck dieser ist somit das Abschließen;
doch hat die Wand, ornamental genommen, noch eine zweite
wichtige Aufgabe zu erfüllen, nämlich die Vermittlung herzustellen
zwischen Fußboden und Decke.
Diese Vermittlung obliegt der Wand infolge ihrer Stellung
zwischen jenen beiden, und sie reicht liin, die Wand in ihrer orna-
mentalen Gliederung zu bestimmen.
Jede vollständig gegliederte Wand zerfällt in die drei Theile
des Mittelfeldes, Sockels und Frieses.