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in rein technischer Hinsicht, also die Reinheit, Haltbarkeit und
Egalität der Vergoldung abhängig ist.
Eine überaus wirkungsvolle und kostbare Anwendung erfährt
die Vergoldung in Verbindung mit der Ledermosaik. Diese letztere,
im Wesen mit den übrigen Mosaiken identisch, unterscheidet sich
von diesen nur dadurch, dass (infolge der geringen Dicke des
Materials) der Grund der Zeichnung nicht ausgeschnitten zu werden
braucht, sondern die Figuren auf denselben einfach aufgeklebt werden.
Die an den Contouren sich ergebenden Ränder des aufgelegten
Leders werden mit "einer feinen Goldlinie überdruclzt, wodurch
gleichzeitig der Zeichnung ein bestimmter und effectvoller Contour
verlieben wird.
In ornamentaler Hinsicht gilt für sämmtliche von uns unter
der Bezeichnung vfitrbige Lederdecoration" zusammengefassten Künste
das gleiche Stilgesetz des F lächenornaments, welches wir schon oben
anzuführen Gelegenheit nahmen, nur dass es, der absoluten
Ebenfalligkeit unserer Decorationsweise entsprechend, in noch
strengerer Weise durchgeführt werden will.
Die
ornamentale
Form.
Das
Flachorname
11 t.
Die
Fläche,
das
Formgebiet
des
textilen
Ornaments.
Wir haben dreierlei technische Grundformen unterschieden, die
lineare, die plane und die stereotome. Der zweiten gehört alles
StotTliche an, infolge seiner zur Breite und Länge verschwindend
geringen Dicke. Die Fläche ist somit das Blormgebiet der textilen
Kunst, d. h. wir werden es im Textilen bloß mit dem Flach-
ornament zu thun und das plastische Ornament als aus diesem Gre-
biete ausgeschlossen zu betrachten haben.
Hiernit aber ist zugleich das größte und wichtigste Merkmal
textiler Ornamentation ausgesprochen, weshalb wir unseren
Untersuchungen textilei- Formen" eine kurze Erläuterung des Wesens-
des Flachornaments voranschicken werden.