Arten
der
Bindung.
Es ist nun an der Zeit, die verschiedenen Bindungsarten des
Gewebes, Wenigstens deren wichtigste einer näheren Betrachtung
zu unterziehen, bei welcher Gelegenheit die richtige Einsicht von
der Bedeutung der Bindung, als technischer Voraussetzung der textilen
Ornamentation sich ganz von selbst einstellen wird.
1. Die Leinwandbindung. Sie hat uns im Obigen den Typus-
für die gesammte WVeberei abgegeben und ist an jener Stelle in
ihrer Regel bereits erklärt worden.
Als die einfachste aller Bindungen xiariiert sie bloß darin, dass
die Fadenzahl im Element sich Verändert, also mehr oder weniger
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Leinwand]
indung.
Köperbiudung.
"Dielen in jedem Sehuss- oder Kettenfaden vereinigt sind, dem Stoff
ie nachdem eine schwerere oder leichtere Qualität gebend.
Seidenstoffe, nach dieser Bindungsregel gewebt, sind: der Taffet
und der Rips; Wollstoffe dieser Bindung: 'l'uch im engeren Wort-
sinne; Baumwollstoffe: Cotton. Unter den Leinenproducten endlich
ist die "Leinwand" in dieser Bindung gewebt, wonach die Regel ihren
Namen erhalten hat.
2. Die Köperbindung. Schuss- und Keltenfaden a, a2, a2 . .
und b, b, bz überspringen stets mehr als einen Faden des
anderen Systeines und jeder Schuss a] ist gegen den vorigen (a)
um einen Kettenfaden (b) versetzt.
Die Technik der Gobeliusweberei, welche im Wesentlichen analog ist jener
der feinen indischen Shawls und somit wohl auch einige Ähnlichkeit hat mit der
farbigen Musterwveberei der antiken Praxis, besteht darin, dass der farbige Schuss
nicht die ganze Gewebebreite, sondern nur ein innerhalb des Contoilrs der entspre-
chenden Figur liegendes Stück dieser Breite durchzieht, an den Rändern der Figur
wieder umkehrend. Die an den Umkehrungsstellen der Schussfätlen entstehenden
Schlitze werden nachträglich sorgfältig zugenäht.