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Gestalt bringen und liefert im Drahte das Material für gewisse
Gewebe sogenannte Draihtgewebe, welche auf dem Webstuhl in
verschiedener Feinheit hergestellt und zu Sieben, Gittern u. derg].
verwendet werden.
Draht (meist Eisen- und llIessingdrahQ-wvird erzeugt, indem
man einen dünnen Metallstab durch eine Reihe von in Stahlplatten
gebohrten Löchern (Zieheisen) von suceessbive abnehmender Weite
zieht, wodurch der Querschnitt allmählich verringert wird.
Eine mittelbare Verwendung von übrigens hohem künstlerischen
Werte finden edle Metalle, wie Gold und Silber, als Gewebe-
bestandtheile in Verbindung mit Seide im sogenannten Brocatstoff,
worüber das Nähere Seite 47.
Das
Spinnen
der
Fäden.
Die natürlichen Fäden (Fasern, Gespinste, Haare) erhalten, ehe
sie zu textilen Produeten verarbeitet werden, erst jene Ununter-
brochenheit, Gleichartigkeit, Länge und zum Theil auch Glätte, wel-
che als charakteristische Merkmale diesem Produete selbst eigen
sind und daher auch seinen Bestandtheilen anhaften müssen. Dies
geschieht durch die Procedur des Spinnens.
Dieselbe besteht wesentlich darin, dass durch Zusammendrehen
mehrerer kurzer natürlicher Fäden ein Faden von beliebiger Länge
gebildet, oder dass der natürlich lange Ihtden (Seide) durch mehr-
fache Doublicrung verstärkt wird. Zum Drehen und nachherigem
Aufwickeln des Fadens dient eine Spindel, Welche entweder, wie
beim älteren Verfahren, mittelst der Hand oder, wie beim neueren
Verfahren, mit Hilfe von Maschinen bewegt wird.
Bei letzterem Betriebe verfährt man derart, dass man zunächst
einen gröberen, lockereren Faden, welcher nur wenig oder noch gar
nicht gedreht ist, erzeugt und diesen sodann entweder durch succes-
sives Verstreeken allmählig verfeinert oder aber sofort in die Länge
zieht und schließlich dreht.
Das
technische
Product
Da. wir schon eingangs die wesentlichen allgemeinen Merkmale
desselben hervorgehoben haben, können wir sogleich mit der Be-
sprechung der wichtigsten allgemeinen Arten der TY-zxtilproducte
beginnen.