Volltext: Grundriss der kunstgewerblichen Formenlehre

Gewöhnlichen sehr häufig ein und derselben Gefäßform beigelegt 
wird.  Wir möchten als das unterscheidende Merkmal des Krugäs 
und der Kanne das Fehlen einer ausgesprochenen Mündungsvorric  
tung inder Art der Lippe oder Dille bezeichnen, ohne deshalb ge- 
gen den in einzelnen Fällen tief eingewurzelten Sprachgebrauch 
eifern zu wollen. S0 wird z. B. für zahlreiche Formen deutscher 
Abkunft die Benennung Krug da die gebräuchliche sein, wo nach der 
ausgesprochenen Unterscheidung eigentlich der Kannentypus einge- 
halten erscheint- in ähnlichen Fallen muss es deshalb genügen für 
die fragliche Geiiäßform den Grundtypus „Gussgefäl3" festzuhalten. 
4. D i e F la s ehe; sie ist im assyrischen, ägyptischen und griechi- 
schen Stile heimisch.  In Übereinstimmung mit ihrem Zwecke, Flüssig- 
keiten durch längere Zeit aufzubewahren steht der lange Hals und 
die schmale Mündung der Flasche, welclie jede raschebAbgabe der 
Flüssigkeit erschweren.  
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Griechische Lekythi, 
Salbgefaiße aus bemaltem Thon. 
Antikes Alabastron aus 
Milchglas  
Eine llrliniaturausgabe dieser Gefäßform ist das sogenannte 
Thränenfläschchen, in seiner Gestalt einem erstarrten Tropfen ähnlich. 
Sein Zweck war nicht, wie oft angenommen wird, der, Thränen 
aufzubewahren, sondern geweihte Öle, welche in den Sarg der 
Verstorbenen gebettet wurden. 
5. D as Trinkh orn (Rhit0n)1); obgleich ein Trinkgefäß, stand es 
doch in hohem Ansehen und ward iast religiös verehrt.  Das Rhiton 
1) Es möge uns, als der vornehmste Repräsentant aller Trinkgefäße, auch als 
äeren einziger hier genügen! Denn es würde ein ganzes Capitel allein ausfüllen,
	        
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