in deren zwei untern das zweite, das sogenannte Garbrennen vor-
sichgeht. Das in den Kapseln eingeschlossene Geschirr wird in
diesen Öfen säulenförmig übereinandergestellt, so dass der Boden
jeder nachfolgenden Kapsel die oben offene untere Kapsel deckt.
In den liegenden Ofen, in welchen die gemeinen Thonwaren und
das ordinäre Steinzeug gebrannt werden, ist die Richtung der
Flammen nicht vertical, sondern horizontal. Die zwischen dem
Feuerraum und dem Schornstein liegende Geschirrkammer ist von
dem ersteren durch eine gitterförmige Mauer geschieden, welche
den Zweck hat, die Flamme, während sie vom F euerraum in die
Geschirrkammer tritt, gleichmäßig zu vertheilen.
Ist der Brand beendet (was z. B. beim Porzellan 17-18 Stun-
den dauert), so erfolgt das A bkühl en der YVare bei geschlossenem
Ofen, bis zu dessen gänzlicher Erkaltung einige Tage (beim Por-
zellan 3-4) erforderlich sind.
Hiemit ist die Thonwarenfabrication in allen Theilen vollendet.
Die
Glaswarenfabrication.
1. Das Schmelzen des Glassatzes. Die oben bereits
genannten Materialien des Glases, in der Hauptsache kieselsaure
Salze, werden nebst einigen andern Zusätzen (z. B. Braunstein),
welche den Zweck haben, das Glas zu reinigen und zu entfärben
oder auch ihm eine bestimmte Farbe zu ertheilenl), ungefähr
zum Dritthcil mit Bruchglas (in der Fabrik eingesammelte Glas-
scherben) eingeschmolzen. Das Schmelzen geschieht in den soge-
nannten Glashäfen, konischen, hauben- oder wannenförmigen Behältern
aus feuerfestem Thon und Chamottemasse, welche vorher geglüht
und im Innern mit einer strengilüssigen Glasschichte überzogen (nein-
geglast") werden, die Berührung des geschmolzenen Glassatzes
mit dem Thon zu vermeiden?) Diese Häfen sind (6-10 an
der Zahl) in einem Schmelz- oder YVerkofen vereinigt, einem
stehenden Flammenofen, in welchem der Scbmelzraum oberhalb-
der Feuerung angebracht ist. Das Schmelzen der Glasmasse er-
folgt bei einer Temperatur von über 12000 C. Hiebei scheiden
sich zunächst die unschmelzbaren Bestandtheile auf der Oberfläche
In vielen Fällen werden die Glaswaren urch sogenanntes Überfangen
gefärbt, d. h. die ungefärbte Glasscbichte mit einer dünnen farbigen überzogen.
i) Theils der Verunreinigung des Glases, theils der Schonung des Hafens wegen.