halten außerdem Eisen- und Manganoxyd, Hydrate, Kalk, Magnesia,
und einen Zusatz verwester organischer Substanzen. Aus eisenfreien
Gesteinen, wie z. B. Granite, Porphire, Trachyte, entsteht eine oft sehr
reine kieselsaure Thonerde, die sogenannte Porcellanerde (Kaolin).
Sie ist wenig plastisch, weiß und unschmelzbar. Mit dem Kalk-,
Eisen-, und Mangangehalt werden die Thone schrnelzbar und er-
scheinen gefärbt. Am schwersten schmelzbar ist der eisenfreie Pfeifen-
thon, am leichtesten der Lehm, zwischen beiden steht der Töpfer-
thon. Alle Thone sind im feuchten Zustande mehr oder weniger
plastisch, von fettigem Anfühlen, absorbieren im trockenen Zustande
begierig WVasser, Salzlösungen, Fette und Gase, ziehen sich beim
'l'rocknen stark zusammen, schwinden, erhärten und entfäirben sich
beim Erhitzen.
Thonarten
und
geschichtlicher
Überblick.
1. Terracotta. Sie besteht aus mehr oder minder vollständig
gebrannter Thonerde und ist das Material der ältesten keltischen,
germanischen, hetrurischen, t_y'rrl1ennischen, wie überhaupt indogerma-
nischen Keramik. Diese in der Farbe braun-grauen oder schwärz-
lichen Terraeottawaren wurden entweder bemalt oder mit flachen
plastischen Verzierungen, wie solche der primitiven Stufe jener Zeit
entsprachen, geschmückt aber niemals glasiert. Die Malerei war
entweder ein einfacher Anstrich oder auf einem weißen Pfeifenthon-
überzug aufgetragen, welches Verfahren in der altägyptischen Praxis
geübt wurde. Die Methode dieser ältesten Töpferei war durchweg
die plastische. (Siehe darüber weiter unten, unter „Processe.") In
sehr hart gebranntem Zustande wurde die Terracotta als Material
der frühesten hellenischen Töpferei benützt, deren Waren, obgleich
schon Erzeugnisse der Töpferscheibe (siehe diese), doch noch die
Spuren der früheren plastischen Methode an sich tragen. Glasuren
fehlen an den ältesten hellenisehen Gefäßen gänzlich; an ihrer Stelle
Endet sich schwarz" und roth gemaltes Lineament. Später kommt
die Glasur (siehe unter "Glasur" weiter unten) hinzu doch ist
sie noch sehr matt, bräunlich-schwarz und ungleich.
2. Töpferthon. Die Einführung der Töpferscheibe und Glasur
macht in der griechischen Keramik bald eine Verfeinerung der
keramischen Masse nothwendigß)
die
1) Bemerkenswert ist, dass in die Zeit der Eründung der Töpferscheibe auch
der Drehbank fällt. Wie erstere in der Keramik, so bewirkt diese auf dem