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Dorns bewirkt. Ein ähnlicher, aber gleichfalls schlechter Ersatz
für den Augverband ist der Verband, bei welchem ein loser, aus
dem Kern des einen Stabes ausgeschnittener Bügel die Durehlareu-
zungsstelle an der offenen Seite abschließt. Diese beiden Verbände
kommen an den Werken alter Meister nicht vor, sondern sind neuen
Datums und in der modernen Sehmiedeeisengitterkunst sehr beliebt.)
Die Ni etun g. Beide Stäbe sind an der Berührungsstelle durch-
bohrt; in die Bohröffnung ist ein mit einem Kopf versehener Bolzen
eingeschoben. Das Ende des Bolzens wird nach erfolgter Durch-
steckung plattgeschlagen, um das Herausrutschen des Bolzens zu
verhindern. Dieser Verband setzt, wenn beide Stäbe in der Ebene des
Gitters liegen sollen, tangentiale Berührung derselben voraus.
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Sclxlniedeiserner Vvandleuchter. Sammlung Hasselmanns.
Die Nietung ist ein uraltes Motiv der Metallotechnik; viele noch
erhaltene Stücke assyriseher Metallarbeiten geben Zeugnis von der
Benützung dieses technischen Hilfsmittels, wie nicht minder seiner
ornamentalen Anwendung. 1) In dieser erscheint die Nietung als
die in das liletallotechnische übersetzte Naht, mit welcher sie den
ganz gleichen ornamental-structiven Gedanken vertritt: Nämlich das
Zusammenhalten zweier getrennter; Theile längs der berührenden,
respective übereinandergelegten Ränder. (Siehe über die Naht im
Capitel über ntextile Formen")
Bringen wir nun die angeführten verschiedenen Verbandarten
mit den verschiedenen Querschnittsarten des Eisenstabes in Verbin-
1) Um einem möglichen Irrthum vorzubeugen, muss ich erwähnen, dass es sich bei
diesen Überresten um Metallbleche als Verkleidung handelt, nicht etwa um Gitterwerk.