gleichen die Nutzanwendung zu ziehen aus diesem
für unsere ornamental-analytische Betrachtung.
Nachfol endem eschelaen.
g
Sachverhältnis
Dies soll in
Das
Schmiedeisenornament.
Der structive Gedanke des demselben zu Grunde liegenden
metallenen Stabes ist zweien Gestaltungsprineipien (in ornamentaler
Hinsicht) unterworfen. Die elastische Curve sowohl als die starre
Gerade sind der Kräftennatur des Metallstabes angemessen. Denn
das Metall ist ebensosehr elastiseh-federnder, der äußern Einwirkung
sich willig beugender, als auch absolut starrer, jedem Angriff trotzen-
der Kraft fähig.
Die Ornamentik bedient sich dieser Voraussetzung insolange,
als sie für ihre Sprache von günstigem, belebendem Einflusse ist, sie
in die letzten, rein physikalischen Consequenzen zu verfolgen sie
gleichsam wörtlich zu nehmen liegt ihr dagegen fern.
Imgleiehen vermag die ornamentale Kunst auch die im fertigen
Gitter (materiell betrachtet) völlig starr gewordene elastische Curve
in ihrer ursprünglichen Bedeutung als Ausdruck einer federnden
Kraft beizubehalten oder im vollendeten Kunstwerk ideell
Wiederzuerweeken, ohne sich im Geringsten durch die hier allerdings
vorhandene factisehe Unwahrheit beirren zu lassen.
Die schmiedeiserne Spirale erscheint im ornamentalen Sinne als
elastische, im Contlict zwischen eigener Spannkraft und äußerer
Einwirkung sich krümmende Linie: wie sie es im status nascens,
im Werdemoment, ihrer technischen Bearbeitung thatsächlich ist.1)
Die Elasticität ist dem metallischen Stabe so homolog, dass selbst
die ihm gleichfalls angemessene Starrheit, wie die gerade Linie sie
versinnlieht, im Vergleich dazu an drastischer Verdeutlichung der
materiellen Idee zurüeksteht. Ein Gitterwerk aus bloß geraden
Stäben hat demgemäß etwas dem reinen Metallstil zuwideres, etwas
1) Die technische Idee eines Materials ist die Folge seines unwandelbaren und
großen Gattungs-Charakters, nicht aber der an einzelnen zufälligen und mangel-
haften Stücken hervortretenden physikalischen Eigenschaften. Das ist der Grund,
weshalb die trockene technische Nothwendigkeit und der formalästhetische Gedanke
eines Kunstwerks sich niemals vollständig decken, gleichsam die Congruenz nicht
mathematisch genau erfüllen werden. Der ächten Kunst ist auch ein solches völliges
Aufgehen der Form im Stoff und eine gänzliche Beschränkung jener zu Diensten
dieses, fremd; ebensosehr als auf der andern Seite eine völlige Verläugnung
der stofilichen Idee in der Form. Die Grenze einzuhalten ist nun freilich nicht
leicht, aber eben deshalb winkt hier die Palme wahrer Künstlerschaft.