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homogen ist; nur kommt beim Holzmöbel die Füllung als ein
Hauptbestandtheil hinzu, während sie aus den eben angeführten
Gründen dem metallischen Möbel fremd ist. 1)
Die
ornamentale
Form.
onik
Tekt
in
Metall.
Allgemeines.
Die technischen Materialien verfolgen hinsichtlich ihrer natür-
lichen Gestaltungsftihigkeit zweierlei Prineipien, welchen beiden je eine
gewisse Grundform entspricht. Erstes Gestaltungsprineip.
Seine materielle Voraussetzung ist: Weichheit, Biegsamkeit, also gänz-
licher Mangel an innerer, eigener Gestaltungsfzthigkeit. Hieher
gehören die unter dem Gattungsnamen der textilen Producte zusam-
menzufassenden lllaterialien. Sie sind in ihrem "plastischen" Ver-
mögen, in ihrem Bestreben, Gestalt anzunehmen, fast gänzlich ab-
hängig von äußeren Kräften und finden ihren angemessenen, natür-
lichen Ausdruck im freien Faltenwurf. (Siehe darüber die Stelle
über den Faltenwurf.)
Zweites Gestaltungsprincip. Die Resistenz des Stoffes, die
selbständige Gestaltungsfähigkeit, überwindet vollständig die äußeren
Kräfte. Das plastische Vermögen ist allein abhängig von den Ge-
setzen der innern Kräfte. Die Natur dieser Materialien führt zu
absoluter Starrlieit, Unbiegsamlaeit, Härte.
YVie überall, so sind auch hier die Gegensätze durch einen Über-
gang vermittelt. Es gibt nämlich Materialien, welche in ihrem natür-
lichen Gestaltungsprincipe sowohl abhängig sind bis zu einem
gewissen Grade von den inneren Gesetzen, als auch zugleich von
dem Einflusse der äußeren Kräfte. Ihre physikalische Natur äußert
sich als Elastieitäit, in welcher innere und äußere Kraft einander
gleichsam die Balance halten.
Als ein Möbel in Metall und zwar als den Typus eines solchen können
wir den berühmten antiken Dreifuß auffassen, dessen aus Stützwerk und Rahrne (dem
zur Aufnahme des Gefäßes bestimmten obersten Metallreif, dem Kranz, Stephane) zu-
sammengefügtes System auf classische YVeise die Verbindung des tektonischen Grund-
gedankens mit den Forderungen des Metallstiles zum Ausdruck bringt.