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Obgleich nun zwar diesen beiden Anforderungen im Allgemeinen
zweierlei Materialien gerecht werden (wiewohl keineswegs beide auf
die ganz gleiche Weise in Hinsicht ihrer technischen Bearbeitungs-
fähigkeit), nämlich das Holz und das Metall, welche beide wir
deshalb auch die tektonischen Materialien genannt haben, so ergibt
sich dennoch bei näherem Eingehen auf die drei angeführten Modi-
ficationen des tektonischen Grundmotives nachfolgende nothwendige
Einschränkung für die Anwendung des Holzes und des Metalls in der
Tektonik nach Maßgabe der Verschiedenheit jener drei tektoni-
schen Formen.
Nämlich: Dem Motiv des
F Rahmens mit Füllwerk entspricht
, lediglich das Holz, denn die „Fül-
' -5 lung" ist ihrem Gedanken nach
i. wohl dem Holz welches hiebei
4 in seiner textilplanen Natur als
{O P5553" "M?
km Brett verwendet wird homogen,
J I; l nicht aber dem Metall, dessen Ver-
l Wendung als structiv unwirksame
l Füllung einen stilistischen Wider-
l E?! spruch in sich schließt. 1)
7 T Dagegen entspricht das Ge-
lll schränke in seinerausschließlichen
H; i:
13'] Zusammensetzung aus Stabwerk
"k! sowohl den materiellen Bedingun-
Q i; gen des Holzes als des Metalls.
Q Was drittens das Gestelle an-
belangt, so ist dasselbe als Com-
Römmher Drama bination von Rahmen und Stütze-
gleichfalls beiden Materialien an-
gemessen, weshalb denn auch das Möbel in seiner Grundform (welche,
wie bereits erwähnt, im Gestelle zu suchen ist), ebenso sehr dem
Metall- als dem Holzstile angepasst werden kann, sozusagen beiden
1) In den bronzebeschlagenen Thiiren der antiken Tempel ist das Metall bloß-
Verkleidungsmateriale, daher sowohl in den Rahmen- als Füllungstheilen von ledig-
lich (lecorativer Bedeutung und constructiv völlig irrelevant. XVir werden im Übrigen
später sehen, wie der an sich so wichtige und berechtigte ornamentale Gedanke der
"Flächenfüllung" im Metallstil mit Umgehung aller Schwierigkeiten gelöst zu werden
vermag. (Schmiedeeisengitten)