soferne sie dem Metallstile angehören, nicht nur materiell, sondern
auch im Stile durchweg Gusswerk sind und ihre transponierte Technik
deutlich zur Schau tragen. Die eigentliche Toreutik ist solcherart
heutigen Tages hauptsächlich auf die Werkstätte des Kunstsclimiedes
beschränkt, ist Kunstschmiederei, weshalb wir mit unseren metalle-
technischenUntersuchungen im folgenden, ornamentalentTheil dieses
Capitels auf das eigentliche Schmiedeeisenwerk angewiesen sind.
Das
Material
des
Kunstschmiedes.
Die neue Zeit hat in ihrer weitgehenden Arbeitstheilung einen
großen Theil der Arbeit dem Schmiede erspart, indem sie ihm das
Material in vorbereiteter Form, als mannigfaches Stab- und Fagon-
eisen, wie solches in eigenen Walzwerken fertiggestellt wird, liefert.
Das Materiale der alten Schmiede war dagegen die Luppe, ein
Eisenklumpen, welchen der Luppenherd, der dem vereinigten Processe
des Schmelzens und Frisehens diente, lieferte. Aber selbst die Er-
zeugung dieses Rohmateriales war in den ältesten Schmieden noch
Werk des Sehmiedes selbst. Dieser allerersten Praxis folgte
zunächst die Einführung eigener, lediglich mit der Erzeugung von
Stabeisen sich befassender Hammerwerke, in welchen das Eisen
mittels sog. Setzhämmer, deren bedeutende Last durch mechanische
Übertragung senkrecht auf und abbewegt wird, geschmiedet wurde,
wie dies übrigens theilweise noch heute gebräuchlich ist.
Im 17. Jahrhundert kamen dann die Schmiedewerke auf, in
welchen das Stabeisen durch Zerschneiden breiter Schienen mittels
in eisernen Wellen eingekeilter Stahlscheiben hergestellt wird.
Ihnen folgten ein Jahrhundert später die Walzwerke, die
im Wesentlichen in zwei entgegengesetzt sich drehenden Stahl-Cylin-
dern mit Einschnitten von verschiedener Form bestehen, durch welche
das Arbeitsstück durchgezogen wird.
Geschichtlicher
Überblick.
Unsere Kenntnisse von der Verwendung des Eisens im Alter-
thum sind ziemlich ungenau, denn die verhältnismäßig geringe Dauer-
haftigkeit dieses Metalles hatte die gänzliche Vernichtung der Werke
aus jener frühen Zeit zur Folge. Indessen wissen wir aus ge-
schichtlichen Überlieferungen, dass schon die Ägypter um 2000 v. Chr.
das Eisen als technisches Materiale gekannt haben, desgleichen die