Weifse
Papiere.
Früher wurde das Papier als sog. Bütten- oder Handpapier
bereitet. Der zubereitete PapierstoH wurde mit der Hand als
Bogen geschöpft und zwischen Filzen geprefst und getrocknet,
daher das eigentümliche Korn und der gewellte Rand dieser
Papiere. Heutzutage wird fast sämtliches Papier mit Maschinen
gefertigt als endloses Rollenpapier, das erst späterhin zerschnitten
wird: Das Schöpfen, Verteilen, Pressen, Trocknen etc. des
Papierstoifes besorgt alles die Maschine. Die Maschinenpapiere
sind gleichmäfsiger als die Handpapiere; aber sie sind meist
minderwertig als letztere, wenigstens für die Zwecke des Zeich-
nens und Malens, so dafs hierfür immer noch Handpapiere gefer-
tigt werden, die allerdings auch entsprechend hoch im Preise sind.
Maschinenpapiere haben eine Vorder- und Rückseite, sie zeigen auf
den verschiedenen Seiten verschiedenes Korn. Die sog. Maschi-
nenseite (bei der Herstellung die untere) zeigt eine leinwand-
artige Oberfläche, die von dem als Unterlage dienenden Draht-
getlecht herrührt; die entgegengesetzte Seite hat ein weniger
regelmäßiges, mehr dem des Handpapieres gleichkommendes
Korn. Diese Seite ist durchweg die zum Zeichnen und Malen
besser geeignete. Bei Papieren in Rollen pflegt die gute Seite
nach innen gerollt zu werden.
Verschiedene Zwecke erfordern verschiedene Papiere und
die Anforderungen an ein gutes Papier zum Zeichnen und Malen
sind verschiedener Art. Kleinere Dinge, d. h. in kleinem Mafs-
stab behandelte Bilder, werden durchschnittlich ein feineres Korn
erfordern, ein mehr glattes Papier, während für grofse Mais-
stäbe und breite Darstellungsweise ein gröberes Korn vorzu-
ziehen ist.
Ein gutes Zeichen- und Malpapier mufs ganz oder grofsen-
teils aus Leinenfasern gefertigt, auf natürlichem Wege gebleicht
und tierisch geleimt sein. Die weifse Farbe darf eher ins Gelbe
als ins Blaue neigen. Es soll stark, d. h. schwer zerreifsbar und
schwer brüchig sein. Es soll beim Radieren nicht sofort haarig
werden; die radierten Stellen dürfen von der Umgebung sich
nicht merklich unterscheiden. Wird ein Papier gleichmäfsig mit
Wasser oder einem Farbton überlegt, so mufs die Ansaugung
gleichmäfsig erfolgen. Geschieht sie an vereinzelten Stellen so-
fort, wie beim Löschpapier, so ist dies ein Zeichen fehlerhafter
Leimung. Verbrannt mufs das Papier eine gleichmäßige, zusam-
menhaltende Asche hinterlassen. Ist die Asche schwer, zer-
bröckelnd und kleine, weifse Perlen bildend, so weist dies auf
ungehörige mineralische Beimengungen. Dann darf ein ordent-
liches Papier keine äufserlichen Fehler haben, von der Fabrikation