Volltext: Handbuch der Liebhaberkünste

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Erster 
Abschnitt. 
Über das 
die Werkzeuge. 
Material und 
erfordern auch bestimmte Pinsel, so z. B. die Schablonenpinsel 
für die sogenannte orientalische Malerei. 
Gefährliche Feinde der Pinsel sind die Motten. Aufser 
Gebrauch sollte man die Pinsel in geeigneten Schachteln auf- 
bewahren, in die man zu besserem Schutze einige Stücke Kampfer 
legt. Dafs man ausgebrauchte Pinsel sofort auszuwaschen hat, 
bevor sie mitsamt der Farbe eintrocknen, versteht sich von 
selbst, wenngleich von diesem Verständnis auch vielfach keine 
Nutzanwendung gemacht wird. 
Das Pinsellecken ist eine schlechte und vollständig unnötige 
Angewohnheit, wenn die Folgen auch durchaus nicht so gefahr- 
lich sind, als sie den Kindern. vorgemalt zu werden pflegen. 
Dazu hat man ja eben das Löschpapier, um Pinsel abzustreifen, 
abzutrocknen und zuzuspitzen und die allenfallsige Struwwelpeterei 
abzulegen. 
Paletten 
für 
Wasserfarben. 
Diese in der mannigfaltigsten Form zu habenden Geräte 
werden am Rande mit kleinem Mengen der verschiedenen Farben 
belegt, während die Hauptfläche zum Mischen der Farben dient. 
Diese Paletten sind vollständig überflüssig, da jeder Suppenteller 
mindestens ebenso gute Dienste thut, wenn man die Farben auf 
den Rand aufbringt und das Mittelstück für das Mischen frei hält. 
Es empfiehlt sich, die einzelnen Farben nicht beliebig, sondern in 
einer bestimmten Reihenfolge aneinanderzureihen, etwa so, wie sie 
in unserer Farbenzusammenstellung aufgeführt sind. Man braucht 
nicht viel zu suchen, hat die meist zu mischenden Farben auch 
zunächst bei einander und verunreinigt die Farben am wenigsten 
durch komplimentäre Pigmente. Mit einem gröfsern, umgestülpten 
Teller zugedeckt, ist diese Palette aufser Gebrauch genügend vor 
Staub geschützt.   
Wesentlich anders liegt die Sache bei der Olmalerei, Wo 
die Farben auf einer hölzernen Scheibe gemischt Werden, die 
man beim Malen vor der Staffelei an den Daumen der linken 
Hand steckt. 
Tuschgläser. 
Beim Malen mit Wasserfarben, zum Auswaschen der Pinsel 
etc. bedient man sich der sogenannten Tuschgläser, die in ver- 
schiedenen Gröfsen verkauft werden und die in Fig. 50 veran- 
schaulichte Form aufweisen. Der Vorteil, den sie gegenüber 
den gewöhnlichen Wassergläsern haben, die meist an Stelle 
jener benützt werden, besteht in den zwei schnaubenartigen Aus-
	        
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