54
Erster
Abschnitt.
Über das
die Werkzeuge.
Material und
erfordern auch bestimmte Pinsel, so z. B. die Schablonenpinsel
für die sogenannte orientalische Malerei.
Gefährliche Feinde der Pinsel sind die Motten. Aufser
Gebrauch sollte man die Pinsel in geeigneten Schachteln auf-
bewahren, in die man zu besserem Schutze einige Stücke Kampfer
legt. Dafs man ausgebrauchte Pinsel sofort auszuwaschen hat,
bevor sie mitsamt der Farbe eintrocknen, versteht sich von
selbst, wenngleich von diesem Verständnis auch vielfach keine
Nutzanwendung gemacht wird.
Das Pinsellecken ist eine schlechte und vollständig unnötige
Angewohnheit, wenn die Folgen auch durchaus nicht so gefahr-
lich sind, als sie den Kindern. vorgemalt zu werden pflegen.
Dazu hat man ja eben das Löschpapier, um Pinsel abzustreifen,
abzutrocknen und zuzuspitzen und die allenfallsige Struwwelpeterei
abzulegen.
Paletten
für
Wasserfarben.
Diese in der mannigfaltigsten Form zu habenden Geräte
werden am Rande mit kleinem Mengen der verschiedenen Farben
belegt, während die Hauptfläche zum Mischen der Farben dient.
Diese Paletten sind vollständig überflüssig, da jeder Suppenteller
mindestens ebenso gute Dienste thut, wenn man die Farben auf
den Rand aufbringt und das Mittelstück für das Mischen frei hält.
Es empfiehlt sich, die einzelnen Farben nicht beliebig, sondern in
einer bestimmten Reihenfolge aneinanderzureihen, etwa so, wie sie
in unserer Farbenzusammenstellung aufgeführt sind. Man braucht
nicht viel zu suchen, hat die meist zu mischenden Farben auch
zunächst bei einander und verunreinigt die Farben am wenigsten
durch komplimentäre Pigmente. Mit einem gröfsern, umgestülpten
Teller zugedeckt, ist diese Palette aufser Gebrauch genügend vor
Staub geschützt.
Wesentlich anders liegt die Sache bei der Olmalerei, Wo
die Farben auf einer hölzernen Scheibe gemischt Werden, die
man beim Malen vor der Staffelei an den Daumen der linken
Hand steckt.
Tuschgläser.
Beim Malen mit Wasserfarben, zum Auswaschen der Pinsel
etc. bedient man sich der sogenannten Tuschgläser, die in ver-
schiedenen Gröfsen verkauft werden und die in Fig. 50 veran-
schaulichte Form aufweisen. Der Vorteil, den sie gegenüber
den gewöhnlichen Wassergläsern haben, die meist an Stelle
jener benützt werden, besteht in den zwei schnaubenartigen Aus-