Volltext: Handbuch der Liebhaberkünste

und Anweisungen. 
Rezepte 
417 
Mittel 
zum 
Wachsen. 
Um naturfarbenen oder geheizten (aber nicht lackierten oder 
polierten Holzsachen) einen matten Glanz und ein frischeres 
Aussehen zu geben, bestreicht man sie mit einer Lösung von 
Wachs in Terpentin und reibt sie nachträglich mit einer 
Bürste tüchtig ab.  
Mittel 
ZUITI 
Auffrischen 
polierter 
Holzgegenstände. 
Schmutzig und trübe gewordene polierte Sachen frischt man 
am einfachsten durch Abreiben mit Petroleum auf. Ist die 
Politur jedoch trübe geworden, weil die Holzporen heraus- 
gequollen sind, so hilft dieses Mittel nicht. Dann hilft nur 
Abschleifen und Neuaufpolieren.  
Mittel 
gegen 
Flecken. 
Öl- und Fettflecken auf Holz, Papier etc. entfernt oder 
verringert man, indem man dieselben mit einem Brei. von 
Wasser und Pfeifenerde übermalt. Nachdem dieser Überzug 
das Fett aufgesogen hat, Wird er vorsichtig entfernt.  
Ein anderes Mittel ist das Auswaschen mit Benzin; welch 
letzteres auch zur Bildung des Pfeifenerdebreies benützt 
werden kann. 
74. Terpentinöl und Spiritus sind ebenfalls brauchbare Mittel zur 
Entfernung von weniger hartnäckigen Flecken, die von Fetten, 
Harzen, Lacken etc. herrühren. 
75. Wachs- und Stearintropfen werden, wenn sie nicht un- 
mittelbar weggeschabt werden können, dadurch entfernt, dal's 
man ein Stück Löschpapier auflegt und mit dem heifsen 
Eisen plättet. Das Plätteisen unterstützt auch das Verfahren 
mit dem oben erwähnten Pfeifenerdebrei. 
76. Rostflecken und Flecken von Eisenvitrioltinte ent- 
fernt man mit doppeltoxalsaurem Kali (Kleesalz). 
75. Weinsteinsäure und Ammoniakspiritus (Salmiakgeist) 
sind ebenfalls bekannte Mittel gegen allerlei Flecken. 
78. Ein kräftig wirkendes Mittel ist das Javelli-Wasser (Eau 
de Javeille). Dieses Chlorwasser wird hauptsächlich be- 
nützt, um die sog. Stockflecken aus Kupferstichen u. a. 
zu entfernen. Der Behandlung mit Chlor hat ein gründliches 
Abspülen mit Wasser zu folgen.  
Auch was dieFleckenentfernung betrifft, so schickt sich eins 
nicht für alles. Man probiere womöglich erst an einer Stelle, 
Meyer, Liebhaberkünste. 27
	        
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