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Dritter
Abschnitt.
Sprüche.
Leg ab, leg ab!
Nit Ausred' hab!
Kurz ist der Tag!
Macht keirf Streit und Händel,
Bindet die Schuh mit Bändel;
Heuf" mufs Frühling sein!
Lehrte dich Natur das Fühlen,
Lerne du das Denken auch!
Leichten Mut bring herein,
Sorgen lafs draufsen sein!
Männlichtzu leiden,
Kraftvoll zu meiden,
Kühn zu verachten:
Bleib, unser Trachten!
Matthissan.
Lerne,
Leide und trage,
Dein Weh nicht klage,
An Gott nicht Verlage!
als müfstest du nimmer
fort;
Mein Herz, gib dich zufrieden
Und fiel dein Los auch schlicht,
Dir war doch Sonne beschieden
Und Tausenden schien sie nicht.
Karl Stieler.
Lebe,
du immer fort.
müfstest
als
Meirfs
Illll"
treu
und
laf s
Gott
Walten
Lerne Weisheit!
Bleibe treu der Tugendl
Halte fest am Glauben!
Mensch, ärgere dich und andere nicht.
Mensch, bezahle deine Schulden!
Liebe das
Tod nicht!
Leben
und
fürchte
den
Morgen können wir's nicht mehr,
Darum lafst uns heute leben!
Liebe die Guten mit treuem Mute,
Dann hast du das Gute!
Lern dich bescheiden; dann, was auch
schiede,
Bleibt dir der Friede. Hammer.
Liebe Iule,
Deines Lebens Spule
Wackle nie und schnurre ein!
Liebe die See und bleib auf dem Lande.
Lod're frisch in jugendzeiten,
Freu dich an der Sinne Trug
„Eitelkeit der Eitelkeiten!"
Rufst du dennoch früh genug!
K Frenzel.
Luft und Licht der freien Seele!
Genick.
Ü
Mache Arbeit zur Lust, so wird die
Ruhe zur Wonne. Lavater.
Murr nich un mak kein sur Gesichter!
Dörch Murren ward kein Arbeit lichter.
Mut, wank nicht!
Herz, krank nicht!
Humor, verdirb nicht!
Fortuna, stirb nicht!
3
Nach oben schau,
Auf Gott vertrau;
Nach Wettern wird der Himmel blau!
Nicht zürne und hasse,
Nicht schlemme und prasse,
In Trauern nicht sinke,
Doch liebe, singe und trinke!
Nimm
bleibst
S0
rs leicht! Das Träumen lafs
und Grübeln;
du wohlbewahrt von tausend
Übeln.
Ußland.
alles