Spritzarbeiten.
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Apparat käuflich zu haben ist. (Bezugsquellen sind verschiedene
Berliner und Nürnberger Firmen, G. A. Noll in Halle a. S.,
Robert Friedel 8c Cie. in Stuttgart u. s. w-) Die Bürste ist.
hiebei durch einen kurzen, dicken Borstpinsel, der Kamm durch
ein Drahtgeflecht ersetzt, wie sie Fig. 218 darstellt.
Benützt man zum Anspritzen den Zerstäuber, so ist der zu
verzierende Gegenstand senkrecht aufzustellen, während er
andern Fall horizontal zu liegen kommt. Die Farbe darf auch
nicht so dick genommen werden wie für Bürste oder Pinsel,
weil sie sich mit dem Zerstäuber nur aufblasen läfst, solang die
Mischung noch wirklich flüssig ist. Durch mehrmaliges An-
blasen erhalten die Töne jedoch die nötige Tiefe; sie fallen
dabei zarter und gleichmäfsiger aus, weil die einzelnen Punkte
nicht so hart und dunkel auftragen. Es darf übrigens auf einmal
nicht so viel Farbe aufgeblasen werden, dafs die einzelnen
Tropfen in einander laufen, was bei der senkrechten Stellung
des Gegenstandes doppelt mifslich ist.
Selbstverständlich kann man aufser den Pflanzen auch andere
passende Dinge auflegen. So machen u. a. aus Papier geschnittene
Monogramme als Mittelstücke in Kränzen einen hübschen
Eindruck.
Sollen sich nicht alle Teile gleichhell vom Grunde abheben,
so bespritzt man das Ganze erst leicht, nimmt dann einzelnes
fort, bespritzt wieder u. s. f., wodurch sich alle möglichen Ab-
stufungen erzielen lassen, besonders wenn nicht immer mit der
nämlichen Farbe gespritzt wird.
Die auf Karton oder Stoff ausgeführten Spritzarbeiten be-
dürfen weiter keiner Behandlung mehr, wenn man nicht mit
Pinsel oder Feder noch etwas nachhelfen will. Die Arbeiten
auf Holz werden mit Aquarellfirnis überzogen, lackiert oder
poliert. Das letztere ist besonders angezeigt, wo es sich um
Gebrauchsgegenstände, wie Tischplatten etc., handelt.
Hat die Unterlage einen Farbton gehabt (farbiger Karton,
graues Ahornholz), so lassen sich unter Umständen auch mit
Feder oder Pinsel Lichter aus Deckweifs aufsetzen, wie über-
haupt auch auf diesem Gebiete der findigen Phantasie noch allerlei
hier nicht erwähnte Hilfsmittel zur Verfügung stehen.
Da die Spritzarbeit gerade nicht zu den reinlichsten Be-
schäftigungen zählt, so vergesse man nicht, in Bezug auf Kleider,
Tapeten und andere in den Umkreis der Spritzerei fallende Dinge
die nötigen Schutzmafsregeln zu treffen.