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Zweiter Abschnitt.
Liebhaberkünstc.
verschiedenen
Die
Mittel- und Eckstücke für Mappen und Bucheinbände;
Namen- und Firmenschilder mit Schriften;
Schablonen für Weifsstickerei etc. (Ganz dünne Metallbleche
werden durch und durch geätzt; die Zeichnung mufs so be-
schaffen sein, dal's die nötigen Stege zum genügenden Zusam-
menhalt stehen bleiben);
Runde Gegenstände: Becher, Vasen, Dosen, Zündhoizbüchsen,
Nähnadel- und Federbüchsen etc.;
Bettelmünzen (die Münzen werden einerseits abgeschliHen und
auf dieser Seite durch Ätzung verziert)
Das Zink und das Eisen sind die billigsten Metalle, oxy-
dieren aber am leichtesten. Wenn man eine nachträgliche
Vergoldung, Vernickelung oder Verkobaltung nicht beabsichtigt,
bleiben sie am besten aufser Spiel.
Kupfer, Messing, Neusilber und Zinn dagegen empfehlen sich,
obgleich sie teurer im Preise sind. Das Kilo dieser Metalle
kostet durchschnittlich 2 M. 50 Pfg. bis 3 M. Dünne Bleche
sind ensprechend teurer, so dal's Schablonenbleche etwa 4 M. bis
4 M. 50 Pfg. kosten. Metallreste, rnifslungene Platten kann man
als Altmetall Wieder verkaufen.
Wer das Ätzen zum erstenmale betreibt, darf nicht er-
schrecken, wenn nicht alles sofort gelingt. Es Wäre sogar
merkwürdig, wenn alles sofort gelingen würde. Es spielen so
viele Dinge mit, die nur durch die Erfahrung gelernt werden
können, dafs es nicht genug empfohlen werden kann, überall
genau zu beobachten, nach den Gründen des Mifslingens zu
suchen und durch Probieren Abhilfe zu schaffen. Was das erste
Mal scheitert, gelingt vielleicht das andere oder das dritte Mal.
Rom ist nicht an einem Tage erbaut worden.
Gute Vorbilder für Ätzarbeit finden sich zersöeut in vielen
kunstgewerblichen Sammelwerken und Zeitschriften, speziell aber
in nachgenannten Werken:
Gerlach 8c Schenk, Allegorien und Embleme.
Stuck, Karten und Vignetten. Gerlach 8c Schenk.
Dürer, Randzeichnungen zum Gebetbuch Kaiser Maxi-
milians.
Warnecke, Heraldisches Handbuch.
K. v. Lützow, Dürers Holzschnitzwerke.
Amman, J., Wappen- und Stammbuch. (Näheres w. oben.)