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Abschnitt.
Zweiter
Liebhaberkünste.
verschiedenen
Die
Spangrün (für braune Bronze, Altsilber oder Patina) oder einem
entsprechenden Gemisch dieser oder ähnlicher Farben. Bevor
der Auftrag völlig getrocknet ist, reibt man Reichgold oder Silber
oder Kupfer oder eine Mischung dieser Bronzen in Pulverform
ein. Man trägt die Pulver mit weichem Pinsel, einem sog. Ver-
treiber, auf, hilft mit den Fingern nach und erzeugt durch Reiben
mit einem Hirschlederläppchen auf den höchsten Stellen eine
Art Politur oder Spiegel. Nach völligem Trocknen wird das
überschüssige Pulver sauber abgerieben und nötigenfalls in den
Tiefen durch Anmalen mit dem Pinsel-nachgeholfen. Das Ganze
ist leichter gemacht als beschrieben. Man hüte sich hauptsächlich
vor übertriebenen Effekten und einem zu dicken Auftrag. Wirk-
liche, oxydierte und patinierte Bronzen können am besten als
Vorbild dienen.
Gipsabgüsse, welche in Wachs oder Stearin eingelassen sind,
können behufs der Reinigung von Staub und Schmutz, den sie
überhaupt in geringerem Mafse annehmen, mit schwach ange-
feuchteten Lappen übergangen werden. Bronzierte Abgüsse reibt
man trocken ab. Weifse, nicht eingelassene Abgüsse sind schwer
zu reinigen. Ein Mittel, welches aber nicht immer zum Ziele
führt, besteht im Überstreichen mit frisch gekochtem Stärkekleister.
Der Anstrich wird nach dem Trocknen glasartig hart und läfst
sich mitsamt dem Staub absplittern, vorausgesetzt, dafs die Gips-
haut, die Oberfläche des Abgusses, die nötige Glätte von Haus
aus gehabt hat.
Das Übermalen mit weifser Ölfarbe verbietet sich bei kleinen
Dingen unter allen Umständen.