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16x.
Deckel
Geschnitzter
eines
Kästchens.
Der
Kerbschnitt.
Die Verzierung von Holzflächen vermittelst des Kerbschnittes
ist eine uralte Gepflogenheit. Sie gehört zu den wenigen Künsten,
mit denen die Völker schon auf der niedersten Stufe der Kultur
ihre Geräte zu schmücken pflegen, wie dies unsere ethnographischen,
Sammlungen zeigen; Vielerorts, so im Norden Europas, hat sich
aus altersgrauen Zeiten her die Technik als Hausindustrie bis auf
den heutigen Tag fortgesetzt. In den Grundzügen gleich, ändert
sich das Verfahren und ändert sich auch die Dekorationsweise in
Bezug auf die Einzelheiten in den verschiedenen Gebieten. Mit
einfachen Mitteln, oft mit einem einzigen Messer werden in die
glatte Holztläche verschieden gestaltete Vertiefungen, die Kerben,
eingeschnitten und zu einem geometrischen Muster zusammen-
gestellt. Das Prinzip des Kerbschnittes ist demnach: Flächen-
Verzierung auf geometrischer Grundlage durch Tiefer-
legen einzelner Teile. Die Form der einzelnen Kerben be-
schränkt sich auf wenige Arten, aber durch entsprechende Reihung
und Abwechselung lassen sich ungezählte Muster zusammenstellen,
sei es in der Form von gemusterten Gründen (endloses Flächen-
ornament), von Streifen und Bordüren (Bänder) oder von Ro-
setten, Dreiecken, Quadraten, Zwickeln etc. (Füllungen). Werden
diese verzierten Elemente in richtigen Wechsel und Gegensatz
gestellt, durch'glatt bleibende geometrische Trennungen abgeteilt
und auseinandergehalten; kommen ferner noch aufgerauhte und
gepunzte Flächen und ein markiger, gelungener Umrifs des Ganzen
hinzu, so lassen sich bei aller Einfachheit ganz herrliche Wirkungen
erzielen. Was wir in dieser Beziehung auf Grund stilistischer
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