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5"" 4'435
Fig. 2. Kopfleiste, entworfen vom Verfasser.
ERSTER
ABSCHNITT.
Über
das
Matärial
und
die
Werkzeuge
und
allerlei
anderes,
das
sich
nebenbei
besprechen
läfst.
Motto:
Wie der Herr, so das Geschirr.
„Wie der Herr, so 's Gscherr" ist in Süddeutschland
eine sprichwörtliche Redensart. Die Weisheit dieses Spruches
will besagen, dal's man aus dem Geschirr, dem Werkzeug, einen
Schlufs ziehen kann auf denjenigen, der es handhabt, und auf
dasjenige, was er damit zu stande bringt. Nun ist es aber ander-
seits eine allbekannte Wahrnehmung, dafs gerade diejenigen Kunst-
Jünger, welche die schönsten und wohlgeordnetsten Farbenkasten
haben, zumeist am schlechtesten malen, während die Talente
nlcht selten mit den einfachsten und beschränktesten Mitteln
wahre Wunderwerke hervorbringen. Damit ist die Unrichtigkeit
Jenes Sprichwortes aber nicht erwiesen. Wären die Mittel des
Sfümpßrs mangelhafter, so würden seine Leistungen Äsicher noch
mangelhaftenausfallen, und was ein bevorzugtes Genie mit den
geringsten Mitteln erreicht, das Würde es doch wenigstens ebenso
gut auch mit den bessern erzielen.
Man wird 2180, abgesehen von den Ausnahmen, die bekannt-
llch die Regel machen, anstandslos behaupten können, dafs auch
auf dem Gebiet der Liebhaberkünste gutes Material und richtiges
Werkzeug die Vorbedingung sind für eine ordentliche Leistung.