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Zweiter Abschnitt.
verschiedenen
Die
Liebhaberkünste.
Will man Tischplatten und ähnliche Dinge aus Glas_ auf der
Rückseite bemalen, so empfiehlt sich weit eher folgendes Vor-
gehen: Man wähle eine Ornamentation im Stile der Flachmalerei,
wie sie etwa die Intarsien- oder Holzeinlege-Arbeiten der Re-
naissance und die Niel1o- und Tauschier-Arbeiten derselben Zeit
und des Orients aufweisen. Das Ornament male man mit Reich-
gold oder mit Silberbronze oder abwechselnd mit beiden oder
unter Beiziehung noch weiterer Bronzetöne auf (mit Wasser oder
Medium) und übergiefse das Ganze mit schwarzem Spirituslack.
Die Wirkung kommt dann einer Tauschierung in grofsem Mafs-
stabe ähnlich, die hinter einer Glasscheibe sitzt.
Ein ähnliches, unter Umständen einfacheres Verfahren ist je-
doch schon im Artikel über die Rauchbilder angeführt. Selbst-
redend kann__man statt oder neben den Bronzen auch zu Gouache-
farben oder Olfarben greifen und statt oder neben dem schwarzen
Decklack kann man auch farbige deckende Lacke verwenden. Im
letztern Fall kann man den Lack nicht aufgiefsen (wenn mehrere
nebeneinander verwendet werden), sondern mufs denselben vor-
sichtig aufmalen. Unter allen Umständen aber empfiehlt sich,
bei der ornamentalen Flachmalerei zu bleiben.
Entsprechende Vorbilder finden sich u. a. bei Kolb und
Högg, bei W. Behrens (vergl. das Vorlagenverzeichnis der
Einleitung zu Abschnitt II, Seite 1 I8) und überall da, wo Intarsien,
Niellos und Tausien dargestellt sind.
Zur Anwendung empfehlen sich:
Tischplatten, Schrifttafeln, Untersetzer, in Holzrahmen
oder Metallrahmen zu fassen u. s. W. u. s. w.