Fig-
132.
Hans
Landschaft von Ludwig
Fischör.
Die
Unterglasurstiftarbeit.
Die Besprechung dieser Arbeit reiht sich sachgemäfs an die
Majolikamalerei an. Erfolgt die Verzierung bei der letztern durch
Bemalung mit dem Pinsel, so geschieht sie hier durch Zeichnen
mit entsprechenden Stiften.
Als Unterlage dienen stark gebrannte, unglasierte Scherben
(Platten, Teller etc.) aus Thon, Steingut, Siderolith oder Porzellan
(Biskuit). Das Material mufs sauber, feinkörnig sein und eine
gute nachträgliche Glasur ermöglichen. Es verbietet sich, ein
beliebiges Material zu kaufen und dasselbe nach der Verzierung
in einer beliebigen Fabrik weiterbehandeln und glasieren zu lassen.
Wie schon erwähnt, erkundige man sich rechtzeitig und suche die
Sache so einzurichten, dafs die das Rohmaterial liefernde Firma
auch die Fertigstellung besorgt. Die Geschäfte, durch deren
Vermittelung das Unterlagmaterial und die Zeichenstifte zu erlangen
sind, werden auch die weitere Vermittelung zu übernehmen haben,
da gröfsere Fabriken sich mit einzelnen Personen wohl nicht
einlassen werden. Geeignete Gegenstände fertigt u. a. die Stein-
gutfabrik in Schlierbach bei Wächtersbach (Hessen-Nassau);
diese Firma besorgt auch die Fertigstellung, wenn der Verkehr
durch ein entsprechendes Zwischengeschäft vermittelt wird.
Das Übertragen der Zeichnung geschieht durch eine der
bekannten Pausrnethoden.
Das Zeichnen selbst erfolgt mit Stiften, die der Direktor
der erwähnten Steingutfabrik, M. Rössler, erfunden hat. Sie sind
111 beziehen von der Gold- und Silber-Scheide-Anstalt