Majolikamalerei.
Die
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Das Werkzeug ist dem der Porzellanmalerei so ähnlich, dal's
eine nochmalige Anführung unterbleiben kann.
Die Malerei kann als Aquarellmalerei (Bindemittel: Zucker
oder Gummi) oder als Ölmalerei geschlehen. Für den Dilettanten
empfiehlt sich vornehmlich die letztere Art.
Die Farben sind sowohl mit Öl gerieben in Tuben oder
Fläschchen sowie in Pulverform käuflich. Will man dieselben
in letzterer Form selbst zurichten, so werden die Pulver mit
Terpentinöl auf das feinste angerieben, wobei eben wieder die
mattgeschliifene Glasplatte und der zugehörige Läufer oder Reiber
benützt werden. Die geriebenen Farben werden mit Lavendelöl
und venetianischem Terpentin zu einem gleichmäßigen Brei ge-
mengt und in die betreffenden Vertiefungen der Palette einge-
bracht. Die Farben verhalten sich in Bezug auf die Zusätze nicht
alle gleichmäßig; die einen erfordern mehr, die andern weniger
uVll
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Fig-
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Gefäfs zum Auftragen von Majolikafarben.
Fett. Der venetianische Terpentin ist hier an die Stelle des
Dicköls getreten. Demnach sind die Malmittel Terpentinöl,
Lavendelöl und venetianischerTerpentin. Deren Wirkungen
sind bereits im vorhergehenden Artikel erwähnt.
Aus der grofsen Zahl der zur Verfügung stehenden Farben
sind wiederum verhältnismäßig wenige nötig, mit denen sich alles
machen läfst. Die nachfolgende Auswahl bezieht sich auf die
Fabrikate der Firma Oest, Witwe, in Berlin. Die Zusammen-
stellung wird von der Majolikamalerin Schlieder vorgeschlagen:
Aufsatzweifs 14,
Hellgelb 3 1 a,
Gelb 32,
Dunkelgelb 36a,
Braun 109,
Braun 8,
Braun 106,
Lila 70,
Rot I,
Rot 4,
Violett 19,
Grün 47,
Grün 54,
Grün 68,