aufgemalt. Das Reinigen der Pinsel und Paletten geschieht mit
Terpentinö]; man besorge es stets rechtzeitig, weil die einge-
trockneten Bronzen sich schwer entfernen lassen. Man verwendet
die verschiedenen Bronzen, als Reichgold, Rotgold, Grüngold,
Kupfer, Silber, Amarant, Pfauenblau, Brillantgrün, Stahlblau,
Purpur, Violett etc. sowohl unvermischt als miteinander zu
Zwischentönen gemengt. Die höchsten Lichter setzt man voll-
kommen deckend auf, das übrige wird abgetont und verwaschen.
Statt der Bronzen in Pulverform kann man auch die besonders
für die Zwecke der Bronzemalerei gefertigten flüssigen Bronzen
in Fläschchen zur Anwendung bringen.
Zur Kensingtonmalerei benützt man die gewöhnlichen Öl-
farben in Tuben.
Handelt es sich um die unmittelbare Nachahmung von
Stickereien, so finden sich alte, gute Vorbilder zerstreut in ver-
schiedenen Werken. Bezüglich neuerer Muster bieten die
illustrierten Modezeitungen genügendes Material. Hat man da-
gegen mehr die dekorative Malerei als die Stickereinachahmung
zum Ziel gesetzt, so empfehlen sich in erster Reihe verhältnis-
mäfsig einfache und grofse naturalistische Motive, Blumen, Vögel,
Schmetterlinge und dergl. Gerade die exotischen Vögel und
Schmetterlinge zeigen häufig solche Farben, die vermittelst der
Bronzemalerei ausgezeichnet wiedergegeben werden können. Auch
die Pfauenfeder ist als Vorbild für die Bronzemalerei wie ge-
schaffen; sie kann für die Anfangsübungen als Muster dienen.
Aber auch Blätter, Blumen, Früchte etc., welche in der Natur
keinen Bronzeschimmer zeigen, kann man selbstredend in Bronze-
farben malen; man wählt eben die naheliegenden Abstufungen
und Mischungen, z. B. für Blätter Grüngold, die dann nach Gelb,
Blau oder Rot hin mit Reichgold, Brillantblau, Kupfer gestimmt
werden, wobei dann mit Hilfe des durchscheinenden dunklen
Untergrundes alle denkbaren Schattierungen ermöglicht sind.
Man kann den gröfsern Kontrasten aus dem Wege gehen,
indem man z. B. auf dunkelrotem Stoff bei rötlichen Tönen bleibt,
also nur Rotgold, Kupfer, Purpur verwendet und entsprechend
in andern Farben.
Ein Ähnliches gilt auch für die Ölfarben. Es ist nicht ge-
boten, nicht einmal empfehlenswert, die Natur, wie sie ist, zu
kopieren, weder in der Form noch in der Farbe. Die gute
Wirkung, die harmonische Stimmung sind wichtiger als die
naturalistische Richtigkeit. Wie man die Form stilisieren kann,
so kann man auch die Farben dämpfen, ändern und gewisser-
mafsen auch stilisieren. Geschmack und künstlerische Empfindung
ersetzen hier mehr als alle Regeln und Studien.