Volltext: Handbuch der Liebhaberkünste

150 
Zweiter Abschnitt. 
Die verschiedenen Liebhaberkünste. 
Stoff mit seiner Farbe deutlich durch, so dal's durch diese Art des 
Lavierens die mannigfachsten Zwischentöne möglich sind. Das 
Eigentümliche des Platt- oder Federstiches wird damit jedoch 
nicht wiedergegeben, da an Stelle der strichweisen Abtonung 
eine mehr punktartige tritt, vorausgesetzt, dafs nicht etwa mit 
spitzem Pinsel auch diese feinen Striche nachgeahmt werden. 
 Das Untergrundmaterial 
 ist, wie gesagt, kurz ge- 
 schorener Samt oder Plüsch 
   aus Baumwolle oder Seide. 
  Man wählt dazu schon des- 
 L2! halb lieber die dunklen als 
"Tif die hellen Farben, weil die 
   erstern anerkanntermafsen an 
   undk für sigh scäion bässer 
i    wir en. ie erwen ung 
  hellfarbiger Stoffe ist jedoch 
   keineswegs ausgeschlossen. 
   Ebenso können auch feines 
   Tuch, glatte Seide, Taft, 
    Atlas etc. verwendet werden. 
   Man wird aber dem den 
        Vorzug geben, dem man auch 
     bei einer wirklichen Stickerei 
1  N den Vorzug geben würde. 
        
i;  Eine vorherige Zurich- 
   tun derOberilächeim anz 
   ist äicht nötig. Währeid de; 
  l S) Arbeit wird der Stoff ent- 
 sprechend aufgespannt. Da 
 er ja nur stellenweise ange- 
 feuchtet wird, genügt ein 
 Befestigen mit Reifsnägeln auf 
 dem Reifsbrette. 
Fig. 108. Ornament von K. Dussault. Schwierigj gestaltet Säch 
ein exaktes bertragen er 
Zeichnung. Von einer unmittelbaren Anfertigung derselben auf 
dem Stoffe selbst kann kaum "die Rede sein, man müfste denn die- 
selbe mit feinem Pinsel und Gouachefarben entwerfen, ohne zu korri- 
gieren. Das gewöhnliche Verfahren der Übertragung besteht in 
möglichst feinem und exaktem Durchstechen der Zeichnung und 
dementsprechende Durchbeuteln mit Puder, Graphit, Rötel, 
Wäscheblau etc. gilt den Materialien zur Bronze- und Kensington- 
malerei werden übrigens auch Samte und Plüsche verkauft, 
welche entsprechende Zeichnungen bereits aufgedruckt tragen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.