Volltext: Handbuch der Liebhaberkünste

 
Fig' 
IOI. 
Friesmotiv. 
5 
Die 
Gobelinmalerei. 
Ist die Seidenmalerei für kleine Dinge, wie Fächer, bestimmt, 
so dient die Gobelinmalerei für gröfsere Dinge, ganz besonders 
aber zur Nachahmung echter Gobelintapeten oder -Teppiche. Dem- 
entsprechend ist auch die Malerei eine andere. 
Die Herstellung echter Gobelins ist mühselig und langwierig, 
demzufolge sind die Preise der alten wie neuen Erzeugnisse sehr 
hoch. Für Dekorationszwecke sind daher geschickt gemalte 
Nachahmungen ein billiger und hübscher Ersatz, so dafs gerade 
in den letztenlahren diese Imitationen recht beliebt geworden sind. 
Der zu verwendende Stoß" mufs eine Beschaffenheit haben, 
welche der Textur der echten Gobelins entspricht. Das allgemein 
verwendete Material sieht aus wie Rips und hat die hell-gelb- 
graue sog. Naturfarbe. Es sind verschiedene Sorten im Handel 
und in jedem gröfsern Geschäft für Zeichen- und Malgeräte vor- 
rätig oder bestellbar. Das Meter von 3 m breitem Gobelinstolf 
kostet 3 bis 4 M. Der Stoff wird in solch grofser Breite her- 
gestellt, damit die Nähte in den Gemälden möglichst vermieden 
werden können. 
Der Stoff wird auf Holzrahmen aufgespannt, indem man ihn 
stark anzieht und in kleinen Abständen mittelst Tapezierstiften 
festnagelt. Soll der Holzrahmen auch nach der Vollendung bei- 
behalten werden, um dem Bild als Halt zu dienen, was sich 
z. B. für solche Bilder empfiehlt, die mit Zierleisten eingerahmt 
werden oder die einen bestimmten Platz, eine Nische 0d. Ahnl. 
ausfüllen sollen, so zieht man den Stoff über die Kanten des 
Rahmens und bewirkt die Befestigung auf den seitlichen Wan- 
dungen oder auf der Rückseite des Rahmens. Für diesen Fall 
mufs der Stoff etwa 10 cm länger und breiter sein als das 
eigentliche Bild. Der Stoff darf übrigens nicht so stark gespannt 
werden, dafs sich die Texturschräg zieht, was nicht gut aussieht.
	        
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