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Halbinsel Sinai.
Die
Die
Holzbrandtechhik.
Schon im Altertum und im Mittelalter wurden Holzgegen-
stände gelegentlich durch Anbrennen mittelst glühender Metalle
verziert. Auch das Aufpressen gravierter glühender Stempel ist
eine längst geübte Sache. Auf diesem Wege Wurden und werden
z. B. die Fässer gezeichnet und numeriert und die Zigarrenkisten
mit Schriften und Verzierungen versehen. Von einer allgemeinen,
kunstgewerblichen Ausbeutung des Holzbrandes, wie die Technik
der Kürze halber fortan benannt sein soll, kann aber erst seit
etwa 12 Jahren die Rede sein. Auf der Ausstellung in München
im Jahre 1876 machte eine gröfsere Holztafel Aufsehen, welche
vermittelst des Holzbrandes reich verziert war.
Die ursprüngliche Methode war etwas umständlich. Eine
Anzahl eiserner, in Holzgriffe gefafster Stifte wurde auf einem
kleinen Gasherde abwechselungsweise glühend gemacht und zum
Einbrennen der Zeichnung benützt. Später hin kam ein findiger
Kopf, der dem Verfasser nicht bekannt geworden ist, auf den
Gedanken, zu dem genannten Zwecke einen Apparat zu benützen,
der in der chirurgischen Medizin seine Einführung gefunden
hatte. Das Prinzip des Apparates ist folgendes. Der Brennstift
ist hohl und enthält fein verteiltes Platin, den sog. Platinschwamrn.
Wird der Stift einmal angeglüht und dem Platinschwamme her-
nach fortdauernd Kohlenwasserstoffgas zugeführt, so bleibt der
Stift glühend, solange eben diese Zufuhr anhält.
Die Ausstattung des Apparates ist demnach folgendermaßen
beschaffen. Eine Gebläsevorrichtung, sei es das bekannte ge-
wöhnliche Handgebläse mit dem doppelten Gummiball, das wir
vom Zerstäuber her kennen, sei es ein mit dem Fufs zu tretender
Blasebalg oder eine kleine Zentrifuge wird mittelst eines
Gummischlauches mit einer halb gefüllten, Benzin enthaltenden