Rauchbilder.
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Lichter schließlich ohne Überzug stehen bleiben. Dabei kann ja
jederzeit das Ganze oder einzelne Partien mit einem Hirschleder-
lappen weggeputzt werden, wenn Änderungen nötig fallen. Mit
dem Hirschleder begrenzt man schliefslich auch die Bilder, wo
dies nötig ist, so z. B. wenn man das Bild im Fond eines Tellers
angelegt hat. Man umfährt, mit dem Lappen gleichen Abstand
vom Rand her haltend, vorsichtig das Bild und kratzt etwaige
Ungleichheiten nachträglich weg.
Die fertigen Bilder schützt man dadurch, dafs man sie ver-
mittelst des Zerstäubers (Abschnitt I, Artikel 66) mit Fixatif
anbläst, wobei die Verteilung des Fixatifs aber keine tropfen-
weise sondern eine äufserst feine sein mufs, was bei einem
richtigen Apparat und einiger Übung nicht schwer fällt. Geschieht
dieses Fixieren mit Einhaltung des richtigen Mafses, so erhalten
die Bilder eine halb matte, halb glänzende Oberfläche von guter
Wirkung. Anderseits kann man die Bilder auch dadurch schützen,
dafs man sie vorsichtig mit Fixatif oder Aquarellfirnis übergiefst.
Durch Drehen und Wenden kann man die Flüssigkeit an alle
Stellen hinbekommen; das Überflüssige läfst man ablaufen. Dieses
zweite Verfahren ist schliefslich das einfachere, die Bilder fallen
aber etwas glänzender und weniger schön aus, zeigen auch leicht
Streifen, wenn der Überzug nicht gleich dick ausgefallen ist.
Durch die genannten Überzüge werden die Bilder übrigens nicht
so sehr geschützt, dafs man sie etwa abwaschen könnte, ohne
dieselben zu verderben. Will man einen vollständigen Schutz
erzielen, dann müssen sie eben unter Glas und Rahmen gebracht
werden.
Macht man Rauchbilder auf Glas, so verfährt man in der-
selben Weise. Das Anrauchen mufs langsam und so erfolgen,
dafs die Gläser nicht springen, was auch für Porzellan, Steingut
und Fayence gilt. Die oben erwähnten Passepartout-Gläser werden
Selbstredend auf derjenigen Seite angeschwärzt, auf welcher auch
die Lackbemalung des Randes angebracht ist. Das Glas gewährt
nun bezüglich des Aufzeichnens einen Vorzug. Raucht man zu-
nächst schwach an, so bleibt der Überzug durchsichtig genug, um
Bilder, Photographien etc. direkt in ihren Umrissen nachzeichnen
Zu können, wie man eine gewöhnliche Pause anfertigt. Man darf
dann nachher nur nicht gleich so stark anschwärzen, dafs die
Zeichnung sofort Wieder verloren geht.
Macht man Rauchbilder auf Glas, um sie an das Fenster zu
hängen wie Glasgemälde, so wird das Bild erst in der oben
angegebenen Weise fixiert. Nach dem Trocknen legt man es
auf ein weifses, gleichgrofses Glas mit der schwarzen Seite nach
innen und umklebt die beiden Gläser über die Ränder mit schmalen
Papierstreifen, fafst die Ränder in Fensterbleie oder Kantenbleche