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Erster Abschnitt.
Material
das
Über
die
und
Werkzeuge.
verbindenden Rahmenteile vor, so beklebt man zunächst das eine
Stück A abwechselnd auf der Vorder- und Rückseite mit Streifen
aus dünnem, aber starkem Stoff oder entsprechenden Abschnitten
von einem breiten gewebten Band. Diese Streifen läfst man
soweit über den Rahmen vorstehen, als die aufgeklebte Breite
und die Dicke des Rahmens zusammen ausmachen. (Fig. 74a.)
Nachdem die Leimung getrocknet ist, werden die überstehenden
Teile über die Hirnholzkante von vorn nach hinten und von
hinten nach vorn umgelegt. Hierauf wird das andere Rahmen-
teil B platt an das erste gestofsen und der nun noch überstehende
Rest der Streifen auf die Vorder- und Rückseite des zweiten
Rahmens festgeleimt, so dafs die Sache nun nach Fig. 74b aus-
schaut. Ieder Streifen ist also auf der Vorderseite des einen und
auf der Rückseite des andern Rahmens befestigt, während der
mittlere Teil lose (nicht aufgeklebt) durch die Stofsfuge hindurch
geht (740). Der zweite Streifen ist mit dem ersten verschränkt,
der dritte wieder wie der erste und so weiter. Zwischen je
zwei Streifen bleibt ein kleiner Abstand (I mm). Je mehr
Streifen, desto besser. Am zweckmäfsigsten sind fünf, unbedingt
nötig sind drei.
Nachdem die Sache getrocknet ist, legt man das Gelenke
nach der einen Seite um und überklebt das Ganze mit dünnem,
aber zähem Papier. Ist auch dieses getrocknet, so schneidet man
das Papier mit scharfem Messer zwischen je zwei Streifen in der
Stofsfuge durch; klappt das Gelenke nach der entgegengesetzten
Seite um und verfährt gerade so, worauf die Sache fertig ist.
Die Bilder, Stickereien etc. werden nachträglich aufgespannt.
Andernfalls müfste man die aufgeleimten Streifen mit einer rundum
laufenden Bordüre zudecken. Auf die Dicke dieser Bordüren,
Stickereien etc. ist aber bei Herstellung des Gelenkes Rücksicht
zu nehmen, weil sonst die Sache sich bei völligem Umlegen
spannen und das Gelenk überangestrengt Würde. Diese Rück-
sichtnahme wird erreicht durch die Zwischenlage eines dünnen
Pappdeckels während der Anfertigung des Gelenkes.
Es ist schwer, mit Worten eine derartige Ausführung ver-
ständlich zu machen. Die beigegebene Illustration dürfte jedoch
zur Klarheit wesentlich beitragen.
Schrank
zum Aufbewahren
von Zeichnungen
etc.
Fig. 75 stellt einen Schrank dar, der zum Aufbewahren von
Zeichnungen, Photographien, Bogenpapier, Karton, Büchern in
Atlantenform u. s. W. geeignet ist. Hiefür dienen die nach hinten
und nach der Seite geschlossenen, nach vorn offenen Schieber
des Unterteils. Dieselben können einzeln ausgezogen werden