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dem wichtigsten Theil des menschlichen Körpers, dem Kopf,
in Analogie zu bringen, nur ist die Lösung in der Renaissance-
zeit nicht so naiv aufdringlich gemacht, wie bei dem etrus-
kischen Beispiel, vielmehr ist die Symbolik als solche mässig
betont und sind es meist schöne Männer- oder Frauenköpfe,
welche die Bedeutung des Schlusssteines auch durch die
Schönheit der Form hervorheben. (Fig. 57
Fig'
Srlzlussstein vom Pal. Giustiniani
(W. Bauhütte.)
in
Padua.
Ausserdem linden sich an Capitälen sowohl Menschen-
küpfe als auch Thierfragmente sehr häufig vor, die Art
und Weise ihrer Verwendung ist aber eine so mannig-
faltige, zumeist spielend decorative, seltener structiv thätig
auftretende, dass hier nur mehr andeutungsweise der
Gegenstand behandelt werden kann. In erster Linie sind
es die Eckvoluten, welche durch chimärische Gebilde in
der Weise ersetzt werden, dass zumeist der Kopf des
Thieres statt der Voluten erscheint, selten ist es der ein-
greringelte Fischschwanz der Bestie, der diese Stelle ein-
nimmt. (Fig. 58.) Zuweilen sind es Pferde, Panther- oder