zu verbinden? Das geschah auf zweierlei Weise, entweder
wurden Thiere und Menschen in ganzer Gestalt in den
Lücken des Pflanzenornamentes angeordnet oder was noch
häufiger erfolgte, es wurden bloss Theile des thierischen
oder menschlichen Körpers verwendet, diese aber mit dem
Pfianzengeranke so innig -verbunden, dass beide einem
Organismus anzugehören schienen. Ähnliches haben wir
bereits in den Wandmalereien der römischen Thermen
und in den Ausgrabungen zu Pompeji gefunden, beides
aber war damals noch den Meistern der Frührenaissance
Fig-
132.
Hlllung vom Cbargestiih! von S. Pietrn zu
Von Stefano da. Bergamo um 1535.
(Nach einer Aufnahme des Verfassers.)
Perugia.
verschlossen, denn diese römischen Reste lagen noch in
stiller Grabesruhe unter einer hohen Erd- und Aschen-
decke, überhaupt -musste das Material an römischen
Vorbildern, das den ornamentalen Künstlern der Früh-
renaissance zu Gebote stand, ein sehr bescheidenes genannt
werden, um so mehr ist die frische Schöpfungskraft zu
bewundern, welche die Meister jener Zeit beseelte, die
grösstentheils aus sich selbst heraus die reizendsten Orna-
mente hervorzubringen wussten.
Bei Friesen und länglichen Füllungen war eines der
beliebtesten Motive ein schöner weiblicher Oberkörper,