rischer Weise angewendet. entweder in directem architek-
tonischen Verband auf Postamenten in Bogenstellungen oder
in Nischen stehend oder als freistehende Statuen sich im
losen Architekturverband befindend, so hatte der sonst
schmucklose Bau des Colosseums in sammtlichen Bögen
der beiden Mittelgeschosse ohne Zweifel Statuen aufzu-
weisen, der Reichthum an Statuen in den verschiedenen
Thermenanlagen aber musste nach den Berichten der alten
Schriftsteller ein sehr grosser gewesen sein.
Zum Schmucke der Brunnen. Höfe und Gärten wurden
neben menschlichen Darstellungen auch solche von Thieren
verwendet und zwar finden sich neben stark stilisierten Thier-
statuen auch solche von merkwürdiger Naturwahrheit vor,
so zeigt heute noch die grosse „Sala degli Anirnali" im Vatican,
wie vielfältig die römische Sculptur die Thierformen zu
behandeln wusste. Zu den Thieren, die in nähere Be-
Ziehung zu der Architektur treten, gehören insbesondere
die Rosse der Quadrigen, welche wir uns als oberen Ab-
schluss auf jedem Triumphbogen denken müssen. Die vier
Broncepferde über dem Portal von St. Marco in Venedig
scheinen das einzige wohlerhaltene Viergespann von römischer
Arbeit zu sein. Neben dem Pferde war es insbesondere der
Löwe, der häufige Nachbildung erfuhr und zwar in ähnlichem
Sinne wie in Griechenland, ferner der Hund, der Wolf (die
capitolinische Wölfin im Conservatorenpalast), der Eber
(der berühmte fiorentinische Eber), das Rind (der bekannte
farnesische Stier) und noch viele andere Thiere, die aber
alle meist in sehr losem Zusammenhange mit der Archi-
tektur standen und uns hier deshalb weniger interessieren.
Von den einzelnen Theilen der Thier- und Menschen-
welt ist es insbesondere der Kopf, der eine häufige An-
wendung erfuhr und zwar ist es namentlich der Menschenkopf