Volltext: Das Stilisieren der Thier- und Menschen-Formen

ja sogar die Postamente der Säulen wurden mit einbezogen 
und mit historischen, figuralen Darstellungen geschmückt. 
Im Allgemeinen nehmen die römischen Reliefs lange 
nicht die bedeutende Stellung ein, welche die griechischen 
einnahmen, es werden sich zweierlei Arten von iiguralen 
Reliefdarstellungeil unterscheiden lassen  zunächst die 
älteren, die sich mehr oder weniger an" das griechische 
Relief anschliessen, und oft wahrscheinlich directe Nach- 
bildungen derselben sind, und die späteren Reliefs aus der 
Kaiserzeit, die ihren eigenen Weg verfolgen, aber gerade 
hier bietet sich uns die beste Gelegenheit, interessante 
diesbezügliche Vergleichungen anzustellen. Das griechisch- 
römische Relief zeichnet sich durch Einfachheit. Klar- 
heit und weise Mässigung aus, die einzelnen Figuren 
trennen sich von dem Ganzen und lassen zwischen sich 
grössere oder kleinere Zwischenräume. Anders verhält sich 
das spätrömische Figuren-Relief, hier drängen sich die 
Figuren, schieben sich in mehren Reihen hintereinander, 
Lücken werden noch durch Köpfe ausgefüllt, so dass 
das ganze Relief eine unklare Masse von Köpfen, 
Händen, Füssen und Gewandstücken bildet, die auch in 
ihrem Verhältnis zur Architektur den Eindruck des 
Schweren und Protzigen machen. Es zeigt sich dies 
namentlich an den Reliefs der Trajansäule (Fig. 100), in 
geringerem Grade auch an den Reliefs des Titusbogens. 
Noch sei hier auf eine Sache aufmerksam gemacht, nämlich 
auf die in der römischen Plastik übliche Symbolik des 
Ortes. An einem Relief hat es in der That seine Schwierig- 
keiten, den Ort der Handlung wiederzugeben und dies 
namentlich deshalb, weil durch das "Zuviel" des Beiwerkes 
die Handlung leicht undeutlich und unverständlich werden 
kann, aus diesem Grunde half man sich bei den klassischen 
Reliefs durch eine einfache Symbolik des Ortes in der
	        
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