Löwen zwischen einer Säule stehend, abgebildet vor, dieses
soll in der naiven Symbolik jener Zeit offenbar andeuten,
dass zwei Löwen den Königspalast zu Mykenae, der durch
eine Säule repräsentiert ist, bewachen. Ähnliches haben
wir auch an den Palastportalen Assyriens gefunden, welche
von fabelhaften Thierungeheuern beschützt wurden. Häufig
wird auch der Löwe als Wächter an Grabinonumenten
verwendet, so befanden sich am Mausoleum zu Halikarnass
zwanzig Löwen vor den jonischen Säulen angebracht und
ausserdem bewachten noch zwei den Eingang zum Grabes-
innern. Auf dem Grabmal des Leonidas war ein Löwe
angebracht desgleichen errichteten die Thebaner
nach der verhängnisvollen Schlacht von Chäroneia über
dem Grabe der gefallenen Helden einen colossalen mar-
mornen Löwen. Hier sehen wir den Löwen in einer anderen
Eigenschaft auftreten und zwar nicht mehr als Wächter.
sondern als Sinnbild des löwenhaften Heldenmuthes.
Auf Reliefdarstellungen findet man nicht selten die
Götter in Verbindung gebracht mit dem Löwen, dann aber
erscheinen sie durch den göttlichen Einfluss gezähmt,
Herkules als Halbgott hat es noch mit der ganzen Kraft
des nemeischen Löwen zu thun gehabt, am Fries des
Lysikrates-Monumentes zu Athen aber finden wir bereits
einen jungen Bacchus mit einem Löwen unbesorgt spielen.
Auf der Gemme des Protarchas zu Florenz sitzt ein Eros
auf einem ruhig daherschreitenden Löwen, den er durch
sein Spielen auf der Leier gebändigetf)
Neben den Löwen ist es aber auch das feurige Boss, das
in Griechenland in nähere Beziehung zur Architektur tritt und
Vergleiche den Aufsatz von Constantin
in der Kunst." Gewerbehalle 1872.
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