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Renaiffance
Italien.
Sockel mit Stylobaten giebt. Die Pilallerkapitäle werden im Erdgefchoß dorilirend,
in den oberen Stockwerken korinthifirend gebildet. Damit hat der Horentiner
Palallbau in diefer Epoche feinen Höhepunkt erreicht, auf welchem er mufler-
gültig für die übrigen Baufchulen wird.
Einfacher und doch nicht minder künlilerifch ifl die Behandlung folcher
Facaden, an welchen die Flächen der oberen Gefcholle aus Bruchlieingemäuer
mit Stucküberzug beßehen. So weit der Stuckbewurf reicht, erhalten Iie Schmuck
Fig.
Thür
zu Florenz.
am Palazzo Gondi
durch Gemälde oder Sgraflito, letzteres eine Art Radirung, fchwarz auf weißem
Grunde, Friefe, Pilafterilreifen, Feilons mit Emblemen, Figürlichem und Vegeta-
tivem anziehend vermifcht. Bei folchen Gebäuden pflegen aber das Erdgefchoß
und die ganzen Ecken, fowie die Einfaffungen von Fenflern und Thüren in
kräftigem Ruüica-Quaderwerk ausgeführt zu werden.
Hand in Hand mit der Ausbildung der Flächen geht die Entwicklung der
Portale und Fenfler. Beide lind zuerft einfach im Rundbogen gefchloffen und
mit einem kräftigen Rahmen umfaßt, deffen ganzer Schmuck in wirkfamer Her-
vorhebung des Fugenfchnitts belleht. Fig. 4.19 giebt ein Portal vom Pal. Gondi,
das diefe einfach kraftvolle-Form veranfchaulicht. Die zierlichere Entwicklung,
welche der Palaßbatu jedoch bald anllrebt, verleiht den BOgenfenIIern ein