les Ionifchen nicht. Noch weniger läßt {ie {ich auf die Itrengen Formen des
Dorifchen ein, von welchem man kaum irgend ein Beifpiel aus diefer Epoche
inden dürfte. Bei der Säulenbehandlung, namentlich an decorativen Pracht-
everken, ift noch hervorzuheben, daß der untere Theil des Schaftes, etwas über
rin Drittel der ganzen Höhe, durch einen ringförmigen Wulft von dem oberen
Fheile getrennt und durch befondere Behandlung hervorgehoben wird. Wir
geben in Fig. 412 eines der fchöniten Beifpiele von dem berühmten Cardinals-
Grabmal Andrea Sanfovinds; dort ift die untere Partie der Säulenfchäfte ka-
1ellirt, während die oberen Theile freies Rankcnwcrk in Flachreliefs zeigen. Ein
Beweis, wie die antiken Formen, abgefchen vom Rrengeren Ausdruck ihres {lruk-
ivcn Wefens, vorzugsweife als willkommene Träger einer heiteren Decoration
rerwendet wurden.
Eine weitere Freiheit der For-
nenverwendung zeigt {ich darin,
laß bei Bogenhallen unmittelbar
'on der fanft gefchwungenen
kckplatte des Kapitäls der Bogen
iuffleigt, ein Verfahren, welches
nehr den Gewöhnheiten des Mittel-
lters als den Vorfchriften des
dafiifchen Alterthums folgt. Nur
n großartigeren Bauten, wie in
len nach Brunellescds Plänen
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rrichteten Kirchen S. Lorenzo n; 4,5 Konfoh aus de, Cermra bei P,
und S. Spirito zu Florenz, kommt
lic volle Form des korinthifchen Kapitäls und das abgefchnittenc G
ler antiken SÄUlBIIOFClHUDg zur Aufnahme.
Kehren wir zur Säulenhallc des Palaßhofcs zurück, um zunächft
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anzumer-
.en, daß diefclbe in der Regel mit Kreuzgewölben, bei größerer Tiefe aber mit
Tonnengewölben, in welche Stichkappen hineinfcheiden, überdeckt wird. An den
Vänden fetzen die Gewölbe auf mannigfach gefchmückten Konfolen auf,
Fig. 413) wo nicht in einzelnen Fällen Pilalter zur Anwendung kommen. Bei
.en Kreuzgewölben werden die Kanten niemals zu Rippen ausgebildet; überhaupt
ucht die Renaiffance {ich diefer Gewölbform möglichll rafch zu entledigen und
iimmt dafür je nach den verfchiedcnen Zwecken die Kuppel, die Tonne, das
lache Spiegelgewölbe oder auch die böhmifehe Kappe auf.
Das Obergefchoß des Hofes ifl häufig ebenfalls auf einer oder mehreren
Leiten mit offenen Säulenhallen umzogen; in andrem Falle, wie in Fig. 414
ieim Palafl von Urbino, erinnert eine Pilafterordnung an die freie Säulenflellung_
)er trennende, fowie der obere bekrönende Fries erhalten Medaillons und andern