Materials flehen; nur die Gewölbkappen wurden geputzt und in der Regel mi
Gemälden ausgeßattet. Am Aeußeren macht {ich der maffenhafte Charakter nocl
entfchiedener geltend. Die großen Flächen, die Strebepfeiler, die Thürme {im
überwiegend fchmucklos behandelt. An den Hauptgelimfen verwendet man geri
die fchon in der früheren Epoche gebräuchliche Form durchfchneidcnder Bogen
friefe, nur daß diefelben jetzt {pitzbogig werden (Fig. 398). Wo niedrige Seiten
fchiHe angeordnet find, hat man meiflens die Strebebögen fortgelalfen, oder lit
unter dem Dache verdeckt. Sehr beliebt iit es in diefem Style, die Strebepfeile
nach innen zu ziehen und in ihre Zwifchenräume Kapellen anzuordnen. De
Thurm, in maffenhafter Behandlung, durch Blenden oder große Schallöffnungei
belebt, entfaltet {ich oft, die ganze Breite der Kirche einnehmend oder noch übe
diefelbe vorfpringend, zu einem befonderen Vorhallenbau, der {ich dem Langhauli
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Fig. 398. Düminikanerkirche zu Krakau
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Fig. 399. Ponalprotile der Roflocker Kirchen
anfchließt. Die fpätere, auf reicheren Schmuck bedachte Entfaltung des Styl:
gab auch dem Aeußeren eine lebendigere Wirkung, die jedoch mehr einen decora
tiven Charakter trägt. An Gefimfen, Strebepfeilcrn, Portalen, Gicbeln, ja endlicl
felblt an faft allen Flächen, ordnete man zierliche, aus mathematifchen Mullerr
beflehende, in Thon gebrannte und glafirte Friefe und felbft ausgedehntere Orna-
mentltücke, welche mit ihrem bunten Farbenwechfel von Roth, Schwarz, aucl
wohl Gelb, eine anziehende Wirkung hervorbringen. Ja fogar freillehende, gitter-
artige Decorationsflücke folcher Art führte man wohl an den Facaden und be-
fonders vor den Dachflächen als Ziergiebel auf, fo daß man das freie Maßwerl-
und die Wimperge des Haulleinbaues für den Ziegelbau gewonnen hatte. Ar
befonders reich ausgefiatteten Gebäuden {ind oft alle Außenflächen abweehfelne
mit verfchiedenfarbigen Steinfchichten eingeblendet. Eine lebendig bewegte Pro-
Frlirung der Glieder Endet man in der Regel an den Portalen, die oft einer
reichen Wechfel rnannigfach gefchwungener Einzelformen zeigen. Fig. 399 gibi