mit einer Fiale bekrönt und an
der Vorderfeite mit Statuen ge-
ziert, ileigen in ganzer Höhe bis
zum Dachgefims auf; auch am
Chorfchluß macht eine ruhige,
vereinfachte Form {ich geltend,
und endlich wird die Fagade
häufig nur durch einen Mittel-
thurm ausgezeichnet.
Auch für Deutfchland laffen
(ich in der Ausübung des gothi-
fchen Styls drei Haupt-Epo-
chen, entfprechend dem Entwick-
lungsgange der anderen Länder,
unterfcheiden, nur daß hier der
Beginn der Epochen etwas fpäter,
in manchen Gegenden faft um
fünfzig Jahre zurückdatirt werden
muß. Der {trenge Styl des 13.
Jahrhunderts ifl: fpärlicher ver-
treten als in Frankreich und Eng-
land, ja in der erilen Hälfte jenes
Jahrhunderts drängt die neue
Bauweife nur vereinzelt neben der
fortbeflehenden rornanifchen
Kunft {ich ein. Der freie Styl
des 14. Jahrhunderts bildet {ich
gerade hier zur fchönßen Ver-
einigung von Anmuth und Hoheit
aus. -In diefer fpäteren Zeit fteht
Deutfchland an der Spitze der
architektonifchen Bewegung, ja
fein Styl wirkt felbü auf Frank-
reich zurück, und feine Baurneißer
werden fernhin nach Spanien
und Italien gerufen, wo die go-
thifche Architektur unter dem
Fig. 392. Von den Chorllühlen zu Altenburg.
Namen des deutfchen Styles. (ma-
niera tedesca) bekannt ifi. Der
dekozrative Styl, der bis tief
in's 16. Jahrhundert hineinreicht,
fteigert {ich weder zu der üppigen