Englifche
Gothik.
277
angeftrebt. Damit hängt zufammen, daß Iich in England am frühften jene-
reicheren Formen der Gewölbe, die Stern- und Netzgewölbe ausbildetem
Schon um die Mitte des I3. Jahrhunderts fehen wir an den Kapitelhäufern zu
LichHeld, Salisbury und York das Sterngewölbe hervortreten, und feit dem Be-
ginn des I4. Jahrhunderts verdrängt dalTelbe in immer reicherer Ausbildung das
einfache Kreuzgewölbe falt vollfländig. Die Triforien zeigen oft einen ganz!
breit gefpannten {lumpfen Bogen wie Fig. 376 die Kathedrale von Salisbury,
oder den lanzetförmigen, hauch wohl einen gebrochenen Bogen wie Fig. 382
Vorh:
Katl
das
Münfler
ZLI
Beverley.
Die
Fenfler
Iind
im
Jahrhundert
fafl
imme:
ein-
fach fpitzbogig, und zwar nieifi in Lanzetform, oft von Säulengalerien eingefaßt,
die mit Umgängen verbunden lind wie bei Fig. 382. In der erflen Zeit blieb
man dabei Pcehen, oft mehrere Fenfler oder OefTnungen neben einander zu grup-
piren (vgl. Fig. 383). Auch die großen Fenfierrofen linden {ich felten. Die Profi-
lirung der Gewölbrippen' und Arkaden erhielt eine bewegtere, allein doch ziemlich
willkürliche Geflalt, die oft mit Zickzacks, Sternen und ähnlichen Formen ge-
fchmückt wurde. Nicht minder eigentbümlich behandelte man die Ornamentik.
Man gab den Käpitälen eine gedrückte kelchairtige Form, die man (vgl. Fig. 375,
376, 382) mit mehreren Ringen ziemlich kraftlos und einförmig umzog; bisweilen
dagegen erfchöpft lieh die Phantalie im Hervorbringen eines kraulen, verworrenen,