Franzöüfche
Gothik.
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weitere Verbreitung fand. Wir fügen unter Fig. 369 eins der fchönen Pfeiler-
kapitäle von Amiens bei, an welchem die Kapitäle der Dienfte minder hoch lind als
die des Pfeilerkerns; fodann möge Fig. 370 die herrliche Galerie der Facade mit ihren
durchbrochenem Arkaden und der Reihe von Königsftandbildern darüber veran-
fchaulichen (vgl. auch Fig. 336, 345, 354). Zu den wichtiglten Bauten des 13.
Jahrhunderts gehören noch die Ste. Chapelle zu Paris, d. h. die Kapelle des
königlichen Palaltes, erbaut von 1243 bis
1251 (vgl. die rigg. 331, 334, 341), fer- 1
ner der großartige Chor der Kathedrale
von le Mans (feit 1217), die Kathedralen fi
von Tours, Auxerre, die bedeutenden
Denkmale der Normandie, vorzüglich die x W12 731511 "W i
Kathedralen von Coutances, von Lisi- l i. itl
eux und Bayeux, die {iattliche Kathedrale 5„" j in "i
von Rouen (Fig. 364) und die zierliche
Kirche S. Ouen dafelbü; endlich noch in i I jlimiil "f
der fpäteften Zeit die irnpofante Kathedrale
von Orleans. Von einem der anmuthig- i"
Pccn Gebäude des I3. Jahrhunderts, dem wg 37a S_ Mary zu Vom
Refectorium von S. Martin des Champs
zu Paris, geben wir unter Fig. 371 ein Kapitäl der fchlanken Säulen, die.den
Bau in zwei Schiffe theilen.
Die fpätere
dem Beginn des
Zeit der gothifchen Architektur in Frankreich, namentlich feit
15. Jahrhunderts bringt jcric reiche und willkürliche Decorations-
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330.
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weife hervor, welche die Franzofen als Flamboyantflyl bezeichnen. Der Aus-
druck iß zunächlf von dem Fenflermaßwerk hergeleitet, deffen Figuren aus
Hammenförmigcn Muflern (den fogenannten Fifchblafen) zufammengefetzt lind.
Auch fonll erfcheinen die Formen vielfach phantaflifch umgeflaltet, gefchweifte
Kielbögen werden, befonders an den Portalen, häufig angewendet, und die Flächen
mit glänzender Decoration in ähnlich willkürlichen Formen überkleidet. Auch
Lübke, Bauftylc. 4. Aufl. 18