Gothifche Kapitälformen.
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Die Scheidbögen werden aus einem Wechfel vertretender und tief ein-
gezogener Glieder gebildet, die jedoch feiner, reicher und mannigfaltiger find als
am Pfeiler (Fig. 329), und unter denen die vorfpringenden im Durchfchnitt ein
birnen- oder herzförmiges Prolil erhalten. ln derfelben Weife wurden auch die
Gewölbrippen gebildet. Aus den vorderen, an der Oberwand hinauffteigenden
Dienilen fchwangen {ich in ähnlicher Profilirung die Rippen empor, und zwar nicht
bloß für die Kreuzgräten, fondern auch für die Querverbindungen. An einer
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Reihe von Denkmälern läßt (ich die fiufenmäßig fortfchreitende Entwicklung diefer
Formen hier nachweifen. An der Kathedrale von Nevers (Fig. 330) wirkt in
dem Rippenproül noch ein Reit rechtwinkliger und rundlicher Gliederung aus
romanifcher Zeit nach. Fein und edel entwickelt zeigt die neue Form {ich in
der Ste. Chapelle (Fig. 331), wo bei A der Quergurt, bei B die Kreuzrippe dar-
geflellt ifi; in befonders confequenter WVeife fodann an der Kathedrale zu Nar-
bonne (Fig. 332), und fchließlich gibt S. Severin zu Paris (Fig. 333) ein
Beilpie "on der nüchternen Verflachtmg, welche das .15. Jahrhundert in diefe
Formen bringt. Es lag in der Natur der Sache, daß die Querrippen {iärker
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