in England.
Romanifche Bauten
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Auch dem Querfchiff fehlen die Apiiden, und {iatt derfelben zieht {ich an der
Oflfeite der Querarme ein niedriges Seitenfchiff hin. Die Stützen zwifchen den
drei Schiifen belieben vorzüglich aus dicken, fchwerfallligen, mit kleineren Steinen
aufgemauerten Rundpfeilern, die manchmal kaum zwei bis drei Mal fo hoch iind
wie ihr Durchmeffer. In der Regel wechfeln fie indeß mit gegliederten Pfeilern.
An diefen Pfeilern ifl eine Halbfäule emporgeführt, die noch an der Oberwand
{ich fortfetzt. Trotz diefer offenbar auf Gewölbe berechneten Anlage haben die
englifchen Kirchen nur eine flache Decke gehabt, und eril in fpäterer Zeit Gewölbe
erhalten. Auch in diefer Vorliebe für Holzdecken, die reich mit Gold und Far-
ben gefchmückt wurden, erkennt man die Nachwirkung fächlifcher Sitte. Die
vier die Kreuzung begrenzenden Pfeiler {ind von übermäßiger Dicke, weil auf
ihnen ein viereckiger Thurm ruht. Im Aufbau der Mittelfchiffwand fällt die
vorwiegende Betonung der Ilorizontallinie auf (Fig. 314). Dicht über den Ar-
kaden zieht {ich ein Gefims hin, welches um die auffteigenden Halbfäulen mit
einer Verkröpfung fortgeführt wird. Auf ihm {tehen die Säulen, mit welchen
die faii niemals fehlende Empore, in deren offene Dachrüftung man hineinblickt,
{ich öffnet. Auf diefe folgt wieder ein Gefims, auf welchem {ich eine in der
Mauerdicke liegende, zur Belebung und Erleichterung der Mauer dienende Galerie
mit Säulchen erhebt, hinter denen die einfacheren rundbogigen Fenfter {ichtbar
Iind. Die Ornamentik diefes Styls befchränkt fich, mit Nachahmung der
Bauten in der Normandie, auf lineare Elemente. Der Zickzack, die Schuppen-
verzierung, die Raute, der Stern, das zinnenartige Ornament, werden häufig an
Portalen, Bogengliedern und Gefimfen angewandt, ja ganze Flächen und felbft
die Rundpfeiler erfcheinen damit bedeckt. Ein Beifpiel von diefer reichen Aus-
fchmüßkung gibt die Abbildung aus S. Peter zu Northampton (Fig. 315).